Lüpertz, Rihm und Sloterdijk setzen sich für Karlsruhes Bewerbung zur Kulturhauptstadt ein

Persönlichkeiten von nationalem, ja internationalem Rang begleiten Karlsruhes Kandidatur als Kulturhauptstadt im Jahre 2010. Oberbürgermeister Heinz Fenrich hat sie nun im Karlsruher Schloss Vertretern der Medien vorgestellt. Gleichzeitig verriet er das neue Motto der Bewerbungskampagne: "Mit Recht. Karlsruhe". Denn neben den freiheitlichen Bürgerrechten, die Markgraf Karl Wilhelm 1715 in seinem Privilegienbrief festschrieb und die in den kommenden Jahren in einem europäischen Stadtbrief weiterentwickelt werden sollen, setzt die Fächerstadt auf Recht und Gerechtigkeit als den kulturellen Themen des zusammenwachsenden Europas, so der OB.

Als Doyen der Botschafter begrüßte Fenrich den früheren Minister für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg, Klaus von Trotha: Mit seinem von großem Sachverstand getragenen Rat habe er bereits viele Entscheidungen auf dem Weg in das Jahr 2010 begleitet. Besonders freute er sich über das Kommen von Bernhard, Prinz von Baden. Der Erbe und Geschäftsführer des markgräflichen Hauses "zeigt so seine Verbundenheit mit unserer Stadt, die sein Vorfahre Markgraf Karl Wilhelm im Jahre 1715 ins Leben rief".

Als ganz besonderes "Botschaftergeschenk" hatte der Prinz die 35, noch erhaltenen Glaspokale der Ritter des Ordens "Fidelitas" mitgebracht: "Verbundenheit in Treue sollten die Glaspokale der Ordensritter ausdrücken. Diese Gläser stellen mein Vater, der Markgraf, und seine Familie heute als Leihgabe der Stadt Karlsruhe aus Anlass der Bewerbung zur Kulturhauptstadt Europas zur Verfügung." Zu finden seien die kristallenen Schätze künftig im Turmzimmer des Schlosses, so der Chef des badischen Landesmuseums, Harald Siebenmorgen.

Glücklich zeigte sich OB Fenrich, dass sich einige der hochrangigsten Juristen der Bundesrepublik für Karlsruhe 2010 einsetzen: Ernst Benda, der Präsident a. D. des Bundesverfassungsgerichts (BverfG), Günther Hirsch, der Präsident des Bundesgerichtshofs und Generalbundesanwalt Kai Nehm. Dazu kommen die Präsidentin des Goethe-Institutes Inter Nationes, die frühere Chefin des BverfG, Jutta Limbach und ihr Nachfolger, Hans-Jürgen Papier. Die Politik war durch Klaus Kinkel, den langjährigen Bundesaußenminister und Karlsruher Bundestagsabgeordneten vertreten.

Auch namhafte Künstler setzen ihr Ansehen für die Kulturhauptstadt Karlsruhe ein: ZKM-Vorstand Peter Weibel, der Rektor der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf, Markus Lüpertz, Tomi Ungerer sowie die Komponisten Wolfgang Rihm und Pierre Boulez samt der künstlerischen Leiterin der Schaubühne Berlin, Sasha Waltz. Ebenso der Philosoph und Rektor der Hochschule für Gestaltung, Peter Sloterdijk.

Gewonnen hat die Stadt darüber hinaus den im Forschungszentrum wirkenden Chemie-Nobelpreisträger Jean-Marie Lehn und die Schule machenden Unternehmer Götz W. Werner, den Chef der dm-Drogeriemärkte, sowie "Schraubenpapst" Reinhold Würth. Die Medien sind mit FAZ-Herausgeber Günther Nonnenmacher und dem Intendanten des SWR, Peter Voß, vertreten. Und für die Freude am Genuss in einer der schönsten Landschaften Deutschlands kann kein Geeigneterer stehen als Wolfram Siebeck, der weithin bekannte Autor, Gourmet und Gastronomiekritiker. (pm)

Geschrieben am 18. März 2004 von Beate P. /

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