Robert Bosch Stiftung zeichnet Karlsruher Schulprojekt aus

In dieser Woche zeichnete die Robert Bosch Stiftung in Dresden zum dritten Mal fünf herausragende Netzwerkinitiativen von Schülern, Lehrern und Forschern mit dem NaT-Working-Preis 2004 aus - darunter das gemeinsame Schulprojekt des St. Dominikus Gymnasiums und der Fachhochschule Karlsruhe. Trotz steigender Bewerberzahlen an unserer Hochschule, so Rektor Prof. Dr. Werner Fischer, zeigen insgesamt zu wenig Schülerinnen und Schüler Interesse an Naturwissenschaften und Technik, die meisten Fachverbände befürchten in Zukunft sogar einen ausgesprochenen Ingenieurmangel. Daher werden Betreuungsprogramme, Beratungsstellen und Orientierungshilfen für Schüler vor Aufnahme eines Studiums immer wichtiger.

"NaT-Working - Naturwissenschaften und Technik: Schüler, Lehrer und Wissenschaftler vernetzen sich" heißt ein Programm der Robert Bosch Stiftung, das inzwischen über 1000 Schulen in ganz Deutschland mit Wissenschaftlern an Hochschulen verbindet. Darunter befindet sich ein Gemeinschaftsprojekt des Karlsruher St. Dominikus Mädchengymnasiums und der Fachhochschule Karlsruhe - Hochschule für Technik, in dem den Schülerinnen der Umgang mit modernen Technologien des Alltags anschaulich und spielerisch vermittelt werden soll. Zum Einsatz kommen hierbei Roboter- und Sensorsystembausätze, mit denen die Mädchen vielseitige Experimente durchführen können, beispielsweise zum Bau und zur Steuerung einer Ampelanlage, der Konstruktion und Programmierung von Robotern oder der Regelung eines Vergnügungsparks. Um das Angebot möglichst vielseitig zu gestalten, beteiligen sich am Projekt Professoren aus vier unterschiedlichen Fachbereichen der Hochschule. Unser Ziel ist es, so Prof. Dr. Harald Garrecht, Professor im Fachbereich Architektur und Bauwesen als Leiter des Projekts auf Seiten der Hochschule, Begeisterung und Neugier bei Mädchen für Naturwissenschaft und Technik zu schaffen und die unbegründeten Berührungsängste gegenüber technischen Themen abzubauen. Bisher haben rund 150 Schülerinnen des Gymnasiums dieses Angebot wahrgenommen, das an der Schule als Arbeitsgemeinschaft (AG) ergänzend zum Unterricht eingerichtet wurde. Besonders wichtig ist uns, so Karola Bernert, Lehrerin am Gymnasium und Initiatorin der ersten Roboterbaukurse, dass die Mädchen in den Gruppen unter sich arbeiten. Nur so können sie die praktische Arbeit an sich reißen. Noch in diesem Jahr soll das Projekt auf weitere Schulen ausgedehnt werden.

Die Robert Bosch Stiftung prämierte nun das Gemeinschaftsprojekt zwischen der Fachhochschule Karlsruhe und dem St. Dominikus Gymnasium als besonders innovativen Ansatz mit einem dritten Preis in Höhe von 3000 Euro. Wir sind sehr zuversichtlich, so Rektor Prof. Dr. Werner Fischer, dass wir über unsere Kooperationsprojekte zwischen Schule und Hochschule die Attraktivität von naturwissenschaftlichen und technischen Studiengängen für Mädchen steigern können, denn unsere bisherigen Erfahrungen an unserer Hochschule zeigen, wie begeistert und erfolgreich Frauen in einem ingenieurwissenschaftlichen Studium sein können. Ein solcher Preis ist für alle Beteiligten selbstverständlich eine große Bestätigung der gemeinsamen Arbeit. Für mich war es besonders beeindruckend, so Dr. Ingrid Geschwentner, Schulleiterin des St. Dominikus Gymnasiums, welche Begeisterung und Neugier die Schülerinnen aller Altersstufen in den Projektarbeiten an Naturwissenschaft und Technik zeigen. (pm)

Geschrieben am 18. März 2004 von Beate P. /

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