Nichts für Schlafmäuse: Kamuna am 7. August

KamunaEs begann mit einer Bahnfahrkarte - und entwickelte sich zu einer der peinlichsten Affären der Weimarer Republik. Von einem vermeintlich letzten Kriegsheimkehrer, von einer badischen Köpenickiade am Vorabend der Naziherrschaft, handelt die Ausstellung "Die Affäre Daubmann", mit der sich das Generallandesarchiv an der Kamuna (Karlsruher Museumsnacht) am Samstag, 7. August, beteiligt.

Bei der sechsten Museumsnacht haben wieder 13 Institutionen und Ausstellungshäuser für Nachtschwärmer von 18 bis 1 Uhr geöffnet. Beim Kunst-Hopping mit dem Kamuna-Button wartet Wissenswertes und Tiefsinniges, Vergnügliches und Überraschendes auf die Nachschwärmer. Die Städtische Galerie zum Beispiel ergänzt Führungen durch ihre Malerei-Sonderschau mit Instrumental- und Vokaljazz. Nebenan lädt das ZKM zu Kurzführungen durch sein derzeitiges Ausstellungsprogramm ein. Türkische Musik mit Gesang ist dort ab 21.30 Uhr zu hören. Zwischen Orient und Okzident bewegt sich in der Museumsnacht auch das Badische Landesmuseum. Bei Kostümführungen wird Geschichte lebendig. Einer, der in seiner Zeit Begeisterung für die Geschichte Karthagos erweckt hat, ist Gustave Flaubert. Aus dessen Roman "Salammbo" liest Harald Schwiers. Im Museum für Literatur im Prinz-Max-Palais geht es ebenfalls um Literatur. "Völlig DADA!" werden Erik Rastetter und Martin Wacker das literarische Alphabet wie einst Karl Valentin durchbuchstabieren: Kurzweilige Sprachspielereien voller unsinnigem Ernst und ernsthaftem Unsinn. "Ungeheuerlich" wird es im Naturkundemuseum für Kinder. Dort stehen Drachen und andere Ungeheuer ganz im Zeichen der Geowissenschaften und im Mittelpunkt von Rundgängen mit dem kultigen Führungsduo Rauhe & Wurst. In der Jugendbibliothek im Max-Palais haben Kinder Gelegenheit, aus Büchern Kunstobjekte zu bauen. "Köpfe und Viecher" unserer Zeit" sowie "Karlsruher Köpfe" werden eine Etage höher im Stadtmuseum gezeigt.

Lieder und Texte über Licht- und Schattenseiten, von Träumen und Reisen sowie rund um den Mond sorgen nach Sonnenuntergang im Pfinzgaumuseum für die passende Abendstimmung. Gegen 0.30 Uhr geht die Kamuna mit Musikern der Formation "Mardi Grass.bb" im Innenhof der Majolika zu Ende.

Ein Bus-Shuttle und der ÖPNV transportieren die Besucher durch die Nacht: Der Kult(o)ur-Bus fährt alle zehn Minuten bis 1.20 Uhr. Zentrale Haltestelle ist das Linkenheimer Tor/Majolika. Von dort ist die Majolika-Manufaktur zu Fuß erreichbar. Von 1.30 Uhr bis 3:10 Uhr fährt der Bus zum Europaplatz zum Linkenheimer Tor/Majolika sowie von 1.35 Uhr bis 3.15 Uhr die Strecke zurück. Zudem können mit dem Eintrittsbutton alle Bahnen und Busse des KVV benutzt werden. Der Button kostet acht Euro im Vorverkauf (Abendkasse zehn Euro). Die ermäßigten Preise betragen sechs Euro, für Kinder unter zwölf Jahren ist der Eintritt frei. Ab 14 Uhr fahren sie mit einem Erwachsenen auch kostenlos. (PIA)

Geschrieben am 28. Juli 2004 von Beate P. /

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