Dezentrale Standorte für "Platz der Grundrechte" entschieden

Seit 2002 arbeitet der Künstler Jochen Gerz am Projekt "Platz der Grundrechte", einem Geschenk der Stadt Karlsruhe für das Bundesverfassungsgericht. Es wird 24 Straßenschilder in doppelter Ausfertigung geben, die sich mit dem Thema Recht und Unrecht befassen - mit Aussagen von Richtern, Juristen und Bürger, die mit dem Gesetz in Konflikt gerieten. Der zentrale Standort der Schilder wird vom Gemeinderat bestimmt, über den dezentralen Standort sollten die Karlsruher Bürger in drei Foren entscheiden. Und die Meinung der Bürger sollte auf jeden Fall Bestand haben - nur wenn polizeiliche Gründe oder der Grundstückseigner dagegensprechen, könnte sich an dieser Entscheidung noch etwas ändern.

In den ersten beiden Foren waren bereits u.a. die Untersuchungsanstalt in der Riefstahlstrasse, die Synagoge in der Kronenstraße und die Bundesanwaltschaft ausgewählt worden. Heute nachmittag fand, wie berichtet, in der Kunsthalle das Letzte dieser Foren statt. Diesmal entschieden sich die ca. 40 anwesenden Bürger für den Ehrenhof der Universität, den Marktplatz, die Vorderseite des Bundesverfassungsgerichts, den Bahnhofsvorplatz, den Durlacher Saumarkt, den Bundesgerichtshof und den Hauptfriedhof.

Forum zum Platz der GrundrechteModeration, von links: Bürgermeister Eidenmüller, Prof. Klaus Schrenk von der Kunsthalle, Jochen Gerz, Angelika Stepken vom Badischen Kunstverein und Dr. Manfred Koch vom Stadtmuseum.

Ein Bürger forderte die Vertreter der Stadt auf, man solle bei dem Kunstwerk besonders auf Rechtschreibfehler achten. So sei bei einer Vorabpräsentation das Wort "Rechtsprechung" mit zwei "S" geschrieben worden. Ausserdem korrigierte er die Aussage eines Befragen, die auf die Wand im Hintergrund der Veranstaltung projeziert wurde, daß es nicht sieben Richter im Bundesverfassungsgericht gäbe, sondern acht, und daher auch bei Abstimmungen nicht immer eine Mehrheit zustande käme. (bp)

Geschrieben am 15. Mai 2004 von Beate P. /

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