590.500 Forschungs-Euro nach Karlsruhe

(pr) Welche Auswirkungen werden der im Jahr 2005 einsetzende Handel mit CO2-Zertifikaten und der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energieträger auf Kraftwerksstrukturen, Investitionsentscheidungen und Emissionen im liberali­sierten Strommarkt haben? Dieser Frage gehen drei Karlsruher Wissen­schaftler nach. Ihr Ziel ist es, ein methodisch neues Konzept zur Marktsimu­lation von Elektrizitätsmärkten zu entwickeln - unter Berücksichtigung von Erzeugern erneuerbarer Energien. Dafür stellte die VolkswagenStiftung 590.500 Euro bereit.

Die VolkswagenStiftung bewilligt drei weitere Vorhaben in ihrer Initiative zur Nachwuchsförderung in der fächerübergreifenden Umweltforschung. Mit ihrer inzwischen beendeten Initiative zur Nachwuchsförderung in der fächerübergreifenden Umweltforschung zielte die VolkswagenStiftung darauf ab, Defizite auf diesem Gebiet abzubauen - fokussiert auf den Hochschulleh­rer und Führungsnachwuchs. Dieser Ansatz kennzeichnet auch ein Projekte aus Karlsruhe aus, das sich unter 22 eingereichten Anträgen durchsetzen konnten. 590.500 Euro für die auf drei Jahre angelegte Kooperation zum Thema "Auswirkungen des CO2-Zertifikatehandels und des verstärkten Ein­satzes erneuerbarer Energieträger auf den liberalisierten Strommarkt" von Dr. Mario Ragwitz vom Fraunhofer Institut Systemtechnik und Innovationsforschung in Karlsruhe, Dr. Daniel Veit vom Lehrstuhl für Informationsbetriebswirtschaftslehre der Universität Karlsruhe und Dr. Wolf Fichtner vom Institut für Industriebetriebslehre und Industrielle Produktion der Universität Karlsruhe. Die jungen Forscher versprechen sich von ihrem Ansatz realitätsnähere Ergebnisse, als dies bislang verwendete Modelle bieten können - denn: In ihre Simulation werden sowohl das akteurspezifische Verhalten als auch die dynamische Anpassung des Marktverhaltens der Akteure an die im Markt gewonnenen Erfahrungen einfließen. Die Erkenntnisse sollen helfen, die Wechselbeziehungen zwischen den Akteuren und die Marktdynamik beim Handel mit CO2-Zertifikaten besser zu verstehen. Auch könnten sich daraus Handlungsempfehlungen für politische Entscheidungs­träger hinsichtlich der optimalen Wahl von Steuerungsinstrumenten ableiten lassen. In jedem Fall ist das Projekt von hoher wirtschaftspolitischer Bedeutung vor dem Hintergrund des bevorstehenden Aufbaus eines europaweiten Emissionshandels mit dessen schwer abschätzbaren Marktmechanismen. Kooperationspartner der Karlsruher sind das Swedish Institute of Computer Science in Kista, Schweden, und das Institut für Elektrische Anlagen und Energiewirtschaft der Technischen Universität Wien.

Geschrieben am 16. Dezember 2003 von Oliver N. /

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