Autobahnraser-Prozess: Gibt es einen weiteren möglichen Täter?

Im Prozess um den "Autobahnraser" gibt es möglicherweise eine Wende. Ein ehemaliger Arbeitskollege des Tatverdächtigen und Angeklagten hat sich bei der heutigen Zeugenaussage in Widersprüche verwickelt. Auch er kam anfänglich als Tatverdächtiger in Frage. Die Polizei hat die Vorwürfe gegen ihn aber nicht aufrecht erhalten. Um den Prozess nicht scheitern zu lassen, hat die Staatsanwaltschaft ausgeschlossen, dass der Zeuge als neuer Tatverdächtiger in Frage kommt. Am Freitag will die Staatsanwaltschaft "echte" Beweise gegen den Angeklagten vorlegen. Die Anklage stützt sich bis zum heutigen Tag ausschliesslich auf Indizien. (gh)

Geschrieben am 11. Februar 2004 von Oliver N. /

Kommentare

  1. Irgendwie will man das ja alles nicht mehr glauben. Am Anfang findet eine 40köpfige Polizeitruppe kein passendes Fahrzeug. Dann wird einer gefunden, der war es dann. Jetzt kommen in der Verhandlung noch weitere ins Spiel. Was ist das bitte für eine Arbeit die hier Staatsanwalt und Polizei abliefern?

    Malle · 11. Februar 2004, 13:06 · #

  2. Abgesehen vom Leid der dieser Unfall verursacht hat. Aber es würde einen doch mal interessieren auf was sich die Anklage stützt. Gutachter bezweifeln alles, andere Verdächtige sind nicht auszuschliessen. Es scheint so, das es diese Anklage nur gibt, weil der Unfall bundesweites Presseecho bekommen hat und man sich dann in einer moralischen Verpflichtung sah. Kommt es nachher zu einem Freispurch, waschen sich alle wieder die Hände in Unschuld mit der Aussage "so sind halt unsere Gesetze". Aber die Staatsgewalt hat gezeigt, dass sie auf jeden Fall alles Mögliche tun wird.

    Maria Losse · 11. Februar 2004, 13:13 · #

  3. Mir scheint es auch so, dass es sich hier nur um eine "Volksberuhigungspille" handelt. Sonst könnte das Volk ja eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung fordern. Man will zeigen: "Wir haben alles im Griff".

    Volker · 11. Februar 2004, 13:16 · #

  4. Volker, dies scheint ein Aspekt zu sein. Natürlich, damit hat man eine eventuelle fruchtbare Diskussion um eine Geschwindigkeitsbegrenzung, die ja die deutsche Autoindustrie permanent ablehnt, im Keim erstickt.

    Hannes · 11. Februar 2004, 13:29 · #

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