27. Opernball 2010 in Karlsruhe: zwangsernährte Gäste bei Gräfin Mariza?

Der folgende Beitrag wurde uns von Achim E. zugeschickt, danke!


Die Offerten zum Erwerb von Eintrittskarten für den diesjährigen Karlsruher Opernball unter dem Motto: „Zu Gast bei Gräfin Mariza“ sind in den letzten Tagen versendet worden.

Waren es im vergangenen Jahr 2009 noch Verzehrbons, die einen kräftigen Aufschlag auf die Kartenpreise des Opernballs verursacht hatten, wird beim diesjährigen Opernball allen Besuchern ein sogenannter Gourmetteller bisher undefinierter Zusammensetzung als Zwangszugabe verordnet.

Damit wird nun zum zweiten Jahr in Folge ein Verkauf von vielen Besuchern nicht erwünsch ten Sach leistungen über eine Erhöhung der Eintrittspreise vom Badischen Staatstheater realisiert.

Dabei sollte doch eigentlich der durchweg mündige Opernballbesucher nach optischer Inspektion der Speisen selbst entscheiden dürfen, ob er nun einen Gourmetteller, einen Salat, eine Bratwurst oder doch lieber „nur“ ein Getränk zu sich nimmt.

Jedenfalls sind die Preise für die Eintrittskarten im Jahr der Wirtschaftskrise gegenüber dem Jahr 2008 durch die missliebig gewordene Verkaufspraxis des Staatstheaters um bis zu 50% angestiegen.

Will man über diese verdeckte Erhöhung einen gestiegenen Kostendruck abfedern, wäre es viel ehrlicher und fairer, einfach den Verkaufspreis der Eintrittskarten anzuheben.

Man muss nun abwarten, wie der sich abzeichnende Massenverzehr von Gourmettellern bei geschätzten 2.000 Besuchern vom Bad. Staatstheater logistisch bewältigt wird. Denn viele Besucher verfügen über sogenannte Laufkarten ohne Anspruch auf einen Sitz- bzw. Essplatz an einem Tisch. Werden die staatstheaterlich verordneten Teller illegal und hastig an einem temporär herren-/damenlosen, fremden Tisch verzehrt? Oder unter höchster Kleckergefahr doch eher auf der Ablage der Garderobe verschlungen?

Herausfordernd wird auch, wie die Lückenlosigkeit der Kühlkette an einem eventuell schon sehr lauen Frühlingsabend bei den tausenden von Tellern aufrecht erhalten werden kann. Und erst danach wird sich für den Besucher entscheiden, ob Preis, Leistung und Modalität des Verzehrs des vom Badischen Staatstheater angekündigten „kulinarischen Feuerwerks“ stimmig war.

Achim E.

Geschrieben am 12. März 2010 von Beate P. /

Kommentare

  1. Wie geil ist das denn.

    Na ja, solange das Stimmvieh mitmacht, besteht kein Anlass, an diesen Machenschaften was zu ändern.

    Ranzenfrön · 15. März 2010, 12:12 · #

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