Fenrich sammelt für Science Center

"Schweren Herzens" und verbunden mit der Bitte um ein "positives Votum zugunsten der Stadt Karlsruhe für die Europakompetenzen im Bereich des Wirtschaftsministeriums und ein Science Center der Universität Karlsruhe in den Räumen des Landesgewerbeamts" hat Karlsruhes Oberbürgermeister Heinz Fenrich seine Zustimmung zu den "teilweise schmerzhaften" Plänen der Landesregierung für den Behördenstandort Karlsruhe signalisiert. In einem Schreiben an Staatsminister Dr. Christoph E. Palmer vom Freitag macht Fenrich deutlich, dass ihm die Zustimmung ermöglicht werde "durch die Aussicht auf eine starke Landes-Oberfinanzdirektion in Karlsruhe, die sowohl in fachlicher Sicht als auch arbeitsmarktpolitisch äußerst bedeutsam ist". Dabei geht das Stadtoberhaupt davon aus, "dass die Stuttgarter Oberfinanzdirektion und die Außenstelle Freiburg der Oberfinanzdirektion Karlsruhe in Gänze nach Karlsruhe verlagert wird." Erste Pläne, nach denen das Science Center auf dem Parkplatz des Uni-Rechenzentrums an der Waldhornstaße errichtet werden soll, sind aufgrund der allgemeinen Finanzlage vom Tisch.

"Der Verlust des Finanzgerichts wäre für die 'Residenz des Rechts' sehr schmerzhaft", schreibt der OB gleichzeitig und verweist auf die in der Diskussion im Zusammenhang mit der Justizreform bisher eher sachlichen Gründe, "die für eine Konzentration in Karlsruhe sprechen". Deshalb besteht Fenrich bei einer Verlagerung des Finanzgerichts auf einer "Übergangszeit von mindestens fünf Jahren". Den Verlust des Hauptsitzes des neuen Kommunalverbands für Soziales nennt das Stadtoberhaupt "bedauerlich, weil der Landeswohlfahrtsverband Baden bisher effizient gearbeitet hat." Auch die räumlichen Voraussetzungen und die optimalen Anbindungen an die verkehrliche Infrastruktur sprechen hier eigentlich für den Standort Karlsruhe", hält Fenrich fest. Deshalb gehe er davon aus, dass bei einer Umsetzung der Neuordnungspläne "die für Karlsruhe vorgesehene Außenstelle des neuen Verbandes entsprechend ausgestattet wird." Bei "realistischer Betrachtungsweise" und unter Berücksichtigung einer von der Landesregierung angestrebten "ausgewogenen Entscheidung" sehe er jedoch ein, "dass Karlsruhe nicht alles haben kann", so Fenrich. "Karlsruhe, die Region und das Land Baden-Württemberg könnten sich mit einem solchen Science Center in den aktuellen Bemühungen um die Verbesserung des Wissens- und Forschungsstandorts Deutschland hervorragend positionieren", ist Fenrich überzeugt und erinnert: "Nicht zuletzt würde dieses Science Center die Bemühungen der Stadt um die 'Stadt der Wissenschaft' und insbesondere um die 'Kulturhauptstadt Europas 2010' erheblich fördern."

Geschrieben am 12. Januar 2004 von Beate P. /

Kommentare

  1. So ein Science Center wäre sicher nett, aber in Zeiten, in denen nicht mal Geld da ist, um bestehende Gebäude zu sanieren (siehe Maschinenbau-Hochhaus, in das es schon Jahre reinregnet - "wir können alles, ausser sanieren"), ist sowas doch bedenklich.

    Christian F. · 12. Januar 2004, 18:40 · #

Kommentarfunktion für diesen Artikel geschlossen.