Externe Weihnachtsfeier in der HfG: Studierende raus...

Laut einem Artikel auf der Website der HfG fand die Weihnachtsfeier der 1&1 Internet AG in deren Gebäude statt. Das wäre jetzt nicht erwähnenswert, allerdings werden da Vorkommnisse erwähnt, die den Studierenden nicht gefallen: Sie wurden einfach vor die Tür gesetzt, beim Aufbau wurde gelärmt, das Rauch-Verbot wurde ignoriert usw. Aber warum darf überhaupt eine staatliche Hochschule für eine private Weihnachtsfeier gemietet werden?

Update 11.12.: Die URL hat sich geändert, der Text ist jetzt hier zu finden.

Geschrieben am 9. Dezember 2007 von Beate P. /

Kommentare

  1. Dass das Rauchverbot ignoriert wurde, ist schlichtweg falsch. Man musste zum Rauchen nämlich in die extra dafür aufgestellten Zelte außerhalb des Gebäudes gehen (ich war nämlich da).Über die restlichen Kommentare kann ich nichts sagen, es klingt aber so, als wenn da eher der Vermieter als der Mieter gefragt wäre.

    Kai · 10. Dezember 2007, 09:25 · #

  2. Für mich klingt der verlinkte Text nach “beleidigte Leberwurst”. Wenn sich ein HfG-Studi als “Hausangehöriger” bezeichnet, hat er nicht so ganz wirklich richtig begriffen, daß er auch nur Dienstnehmer/Kunde der HfG ist. Als “Angehörigen” würde ich allenfalls die Angestellten bezeichnen, nicht die Studierenden (und selbst dann ist das Wort dämlich, das ist doch keine Familie).

    Ich kann nicht beurteilen, ob die HfG ihre Studis in geeigneter Weise drauf aufmerksam gemacht hat, daß an diesem Freitagabend dort nicht studiert werden konnte. Ich halte es aber für normal, daß Hochschulräume wochenends vermietet werden – das ist an der Uni regelmäßig der Fall (an Weiterbildungsfirmen, an Kongreßveranstalter usw.) und wohl auch an den anderen Karlsruher Hochschulen. Wichtig ist ja nur, daß Montagmorgen um 7h wieder alles blitzeblank ist. Denn auch eine Hochschule ist gehalten, so wirtschaftlich wie möglich zu arbeiten. Und wenn man durch eine Vermietung am Wochenende Geld in die Kasse kriegt, dann wäre es doch eher ziemlich frech dem Steuerzahler gegenüber, darauf zu verzichten.

    Felix · 11. Dezember 2007, 17:50 · #

  3. Es ist ja auch nicht so, dass nur die Tatsache, dass die Hochschule vermietet wurde, kritisiert wird. Sondern eher das Verhalten des Personals.

    Ich bin allerdings schon länger der Meinung, das Studenten häufig nur als nervige Bittsteller betrachtet werden. Prestige ist das wichtigste, gute Ausbildung oder auch nur eine Kommunikation zwischen Hochschulleitung und den Studierenden werden vernachlässigt.

    Würde mich also wundern, wenn die HfG-Studenten davon vorher wussten geschweige denn gefragt wurden.

    Timo · 11. Dezember 2007, 19:48 · #

  4. Der Link im Blog-Artikel auf die HfG-Newsseite funktioniert nicht mehr. Das dürfte daran liegen, dass die HfG-Meldung heute ergänzt wurde und neu in das CMS der HfG eingestellt wurde. Derzeit erreicht man die Seite hier Ich stimme zwar Felix zu, dass es nicht unüblich ist, dass (Hoch-) Schulen ihre Räume vermieten. Aber in diesem Fall scheinen 1&1 und das HfG-Rektorat doch Handlungsbedarf zu sehen.

    ThomasG · 11. Dezember 2007, 23:02 · #

  5. Im Update des Artikels findet sich auch der Hinweis “das Unternehmen 1&1 [hat sich] bereits für die Unannehmlichkeiten … entschuldigt”. Also muss schon was dran gewesen sein.

    Nicht falsch verstehen, ich habe wirklich nichts gegen 1&1, aber wenn man wo zu Gast ist (oder etwas mietet für Geld), muss man sich auch an entsprechende Regeln halten.

    Beate · 11. Dezember 2007, 23:12 · #

  6. So “normal” finde ich das eigentlich nicht, dass öffentliche Einrichtungen wie eine Mehrzweckhalle an den vermietet werden, der das nötige Kleingeld hat.

    Was kommt als nächstes, 1&1-Frühlingsfest im Finanzamt, oder ein Sommerfest auf einem angemieteten Truppenübungsplatz samt Panzern?

    Ralf G. · 11. Dezember 2007, 23:17 · #

  7. Ich will Dich nicht in Deinen Grundfesten erschüttern, aber das letzte 1&1-Winterfest war im Schloßgarten und das letzte Sommerfest im Stadtgarten. Das davor war in Rappenwört. Die Einrichtungen sind abends regulär eh nicht zugänglich, also kollidiert so eine Vermietung nicht (bzw. nur marginal beim Aufbau) mit der normalen Nutzung und den Bürgerinteressen. Andere Firmen machen’s ähnlich.

    Und ja, es sollte m. E. selbstverständlich sein, daß jede öffentliche Einrichtung sich Gedanken drüber macht, wie sie möglichst profitabel wirtschaften kann. Und wenn bspw. Dein Finanzamt mit vertretbarem Aufwand wochenends räumbar wäre oder es dort freie Hallen gäbe, die sich gut von den Büros abtrennen liessen, dann wären die Hallen auch mietbar. Truppenübungsplatz wäre garantiert mietbar, wenn vorher sichergestellt werden könnte, daß Munition, Geheimzeug usw. weggeschafft wäre. Ungenutzte Kasernen kann man definitiv mieten. Alles andere fände ich als Steuerzahler wie gesagt auch extrem ärgerlich und unverständlich.

    Felix · 12. Dezember 2007, 11:16 · #

  8. Das sehe ich anders, auch die Veranstaltung im Schlossgarten inklusive “Schwarzer Sheriffs” fand ich grenzwertig.
    Der Grad der Nutzung des öffentlichen Raums darf nicht vom Stand (wie früher, als “Fürstens” unter sich blieben, aber die Uniformierten noch staatlich besoldet waren) oder Kapital (wo sich, wer es sich leisten kann, den öffentlichen Raum mietet, abschliesst und die Privatpolizei gleich mitbringt).

    Ich bin da halt altmodisch und sehe das Primat des “Hauptsache Einnahmen” für öffentliche Güter nicht. ;-)

    Ralf G. · 12. Dezember 2007, 11:31 · #

  9. Ich wiederhol mich: “Die Einrichtungen sind abends regulär eh nicht zugänglich […]” Es geht keinesfalls drum, irgendwem irgendwas vorzuenthalten. Es geht nur drum, die Einrichtungen möglichst wirksam zu nutzen. 24/7 im Idealfall irgendein Nutzen, ob nun “Freude des Bürgers” oder “Geldeinnahme der Kommune”. Es gab/gibt ja auch genug Versuche, bspw. Uni-Hörsäle an den Wochenenden nicht leerstehen zu lassen, weil das einfach nur eine große Geldverschwendung ist.

    Felix · 12. Dezember 2007, 14:47 · #

  10. Das ist mir durchaus bewusst, Felix. Ich halte aber auch nichts davon, öffentliche Einrichtungen nach Nutzungsschluss denen als Bespaßungskulisse zur Verfügung zu stellen, die genug Scheinchen auf den Tisch legen können. Dafür sind es öffentliche Einrichtungen, und keine Mehrzweckhallen o.ä. “Einnahmen über alles” darf keine Maxime eines angemessenen Handelns öffentlicher Institutionen sein.

    Ralf G. · 13. Dezember 2007, 09:51 · #

  11. Ich sehe das wie Ralf G.: Optimale Auslastung im wirtschaftlichen Sinne sollte nicht das Ziel öffentlicher Einrichtungen sein.

    Schließlich bezahlen wir alle öffentlichen Raum mit unseren Steuergeldern. Einsparpotential auf kommunaler Ebene gibt es andernorts zuhauf, man muss es nur nutzen.

    Andererseits, 1&1: Schon klar, dass 1&1 ein wichtiger Wirtschaftsfaktor (und z.B. größter Stromabnehmer der Stadt) ist. Das sollte man als Kommune würdigen und durchaus Flexibilität an den Tag legen, wenn es um derartige “Gefälligkeiten” geht.

    A propos 1&1: Sehr schade finde ich übrigens, dass die ehemaligen Vorzeige-Hoster Schlund + Partner AG und Puretec, ehemals Karlsruher Aushängeschilder, zunehmend zu einem von Montabaur aus ferngesteuerten Moloch eingeschmolzen werden.

    (Noch?) mag technisch gesehen Karlsruhe drin sein, aber immer deutlicher steht “Montabaur” drauf. Irgendwie schade. Das nur am Rande.

    Wie wär’s mal mit einem Beitrag, der Karlsruhes Gegenwart und Zukunft als “Internethauptstadt Deutschlands” beleuchtet und zur Diskussion stellt? Mich würde interessieren, wie andere das sehen. Ich z.B. finde Dinge wie die Verlegung der Denic nach Frankfurt oder die Übernahme Schlunds durch 1&1 nicht ganz so toll – beides sind Dinge, die für mich eigentlich untrennbar mit der Techologie- und “Internetregion” Karlsruhe verbunden sind (waren).

    JCG · 13. Dezember 2007, 12:24 · #

  12. Na dann, ich studiere an der HfG, war an dem Abend nicht im Haus aber möchte mal einige Mißverständnisse erläutern. Wir dürfen durchaus am Wochenende in die HfG zum Arbeiten, da dies oftmals die 2 einzigen Tage sind, an denen mal “tatsächlich” Zeit ist für Projekte. Denn anders als Uni-Studenten geht es hier nicht darum nur Vorlesungen zu besuchen…. sondern auch praktisch an eigenen Arbeiten zu arbeiten – und dafür brauch man mehr Platz als einen Schreibtisch in der kleinen Wg-Wohnung. Deshalb die Nachtarbeitsgenehmigungen….

    Zu dem Artikel auf der HfG-Seite kam es, weil die von 1&1 angestellte Security quasi nciht “nach Anweisung” handelte und Studenten “rausschmiß”, obwohl sie bevorzugten Zugang hatten, gültige Chipkeys etc. …

    Des weiteren wurde von Studenten und auch MItarbeitern kritisiert, dass 1&1 keinerlei Mehrwert im Sinne einer öffentlichen kulturellen Veranstaltung hatte, wie es andere Mieter der Lichthöfe eben hatte – wie die Hörspieltage des SWR, Konzerte verschiedener Künstler etc. – dies sei “imageschädigend” für die Schule, was ich ähnlich sehe, ein simples Betriebsfest muß nicht in einer Kunsthochschule stattfinden und dieses Problem wird an der HfG gerade eifrig ausdiskutiert und führt wohl hoffentlich zu einer besser definierten Vermieter-Rolle.

    Wie auch immer.
    Fühlte mich angesprochen…

    Schönen Tag noch, Dina

    Dina · 13. Dezember 2007, 17:26 · #

  13. Mal was anderes: Es macht mich hier regelmäßig wahnsinning, dass ich immer erst mit gedrückter Shift-Taste reloaden muss, um Aktualisierungen angezeigt zu bekommen.

    Bei normalen Seitenaufrufen (oder normalem Relaod ohne Shift) bekomme ich veraltete Versionen der Seiten angezeigt.

    Das tritt (Client-)systemunabhängig auf, nämlich sowohl an meinem Mac (Firefox, Safari) als auch an meinem Dell-PC (Firefox unter Win XP).

    Habt Ihr da irgendein sehr, sehr weitreichendes Caching aktiviert oder woran liegt das? Es verunsichert mich, da ich nie weiss, ob ich alles angezeigt bekomme und ich daher ständig am Shift-Reloaden bin.

    Bitte mal überprüfen – dankeschön! :-)

    JCG · 13. Dezember 2007, 21:30 · #

  14. Dina, das ist genau der Punkt, auf den ich hinaus wollte. Am Wochenende einen Seminarraum für außeruniversitäre Veranstaltungen in einer öffentlichen Hochschule vermieten, okay. Aber die Hochschule (den Schlossgarten, das Finanzamt, den Truppenübungsplatz ;-)) als zu mietende Kulisse für Festivitäten von Firmen samt Privatpolizei, als wären alle öffentliche Güter die Durlacher Festhalle, wenn man nur genug Scheine hinblättert, halte ich für völlig inakzeptabel.

    JCG, das ist ein Caching-Mechanismus in Textpattern, der aber offensichtlich nicht mitbekommt, wenn Kommentare hinzugefügt werden. Ich habe den mal ausgeschaltet. Jetzt bin ich gespannt, ob das nach Absenden dieses Kommentars besser ist. ;-)

    Ralf G. · 14. Dezember 2007, 09:08 · #

  15. Hallo Ralf!

    DANKESCHÖN, so ist es viel besser! Nun bekomme ich stets aktuelle Seiten ausgeliefert.

    Viele Grüße und schönes WE
    JCG

    JCG · 14. Dezember 2007, 09:39 · #

  16. Zu Kommentar 11: Beim DENIC stimme ich zu, das ist eins der Beispiele, die ich früher oft und gerne dem Stadtmarketing um die Ohren gehauen habe: Wenn ein Bundesrichter mal seufzt, woanders sei es auch schön, dann springt sofort die gesamte Kommunalpolitik. Als das DENIC umzog, hat kein Hahn danach gekräht… Und seine Chefin ist jahrelang täglich von KA nach F gependelt.

    Bzgl. 1&1 scheint mir aber Dein Eindruck zu täuschen. Fünf von neun Vorständen haben ihren Hauptschreibtisch permanent hier: Alle drei “Produktvorstände”, der Vertriebsvorstand und der Technikchef. München oder Zweibrücken wäre froh, wenn dort auch nur einer säße… Dommermuth selbst ist in Montabaur, das ist richtig. Und die “langweiligen” Vorstände Finanzen, Personal, Callcenter. Das führt aber eigentlich nicht dazu, daß “Montabaur” sagt, wo’s langgeht. (Was nichts dran ändert, daß die Firma sich in den letzten zehn Jahren verändert hat…)

    Felix · 14. Dezember 2007, 20:37 · #

  17. Hallo Felix!

    Bezgl. der “Vorstandsverteilung” hast Du in der Tat Recht, so hab ich’s bislang garnicht gesehen.

    > Was nichts dran ändert, daß die
    > Firma sich in den letzten zehn
    > Jahren verändert hat…

    Und wie! Ich war Puretec- und auch Schlund-Kunde der jeweils ersten Stunde, durchgängig mit verschiedensten kleinen und größeren Hostingprodukten.

    Da ich mir für die wichtigeren meiner Projekte permanent sehr genau ansehe, bei wem ich hoste, und die Qualität der Gesamtleistungen immer sehr genau im Auge habe, fiel mir bei 1&1 während der letzten Jahre einfach eine zunehmende Montabaurisierung auf. ;-)

    Oder, wie’s innerhalb meines web-affinen Freundes- und Bekanntenkreises heisst: “Geraniendorf (= Montabaur) übernimmt die Macht”. ;-)

    Weshalb “Geraniendorf” kann man eindrucksvoll in folgendem Artikel lesen – in welchem Herr D. erzählt, keine E-Mails zu lesen (und sie sich stattdessen ausgedruckt vorlegen zu lassen!) und erst vor wenigen Jahren seinen ersten Computer gekauft zu haben:

    Die Zeit: Alles ganz normal hier

    Auch sehr aufschlussreich:

    FAZ: dass es ihm eigentlich egal ist. Ob Internet oder etwas anderes…

    Das ist IMHO einfach nicht der Spirit, der früher mal hinter “unseren” (Karlsruher) Unternehmen mit Internetpionier-Charakter stand!

    JCG · 14. Dezember 2007, 23:37 · #

  18. Ups, der zweite Link geht net… Neuer Versuch:

    FAZ: dass es ihm eigentlich egal ist. Ob Internet oder etwas anderes

    JCG · 15. Dezember 2007, 15:43 · #

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