»Die Schönheit der Chance«: Ein Rückblick auf das Fest van Cleef

Nun ist es auch schon Geschichte, das an diesem Orte angekündigte Fest van Cleef. Etwa 1.900 Zuschauer (lt. Aussage des Veranstalters) fanden sich auf dem Gelände des alten Schlachthofs ein und gaben dem etwas heruntergekommenen Areal einen Vorgeschmack auf seine unblutige Zukunft als Stätte des musikalischen Amusements.

Als am Nachmittag die Jungrocker von den Kilians das Festival eröffneten, schien das Wetter noch mitspielen zu wollen. Das sollte sich zum Abend ändern, denn der Karlsruher Himmel öffnete seine Schleusen derart, dass den Roadies ob der vielen Technik unter freiem Himmel Angst und Bange wurde und Thees Uhlmann, der gerade als Gitarrist der Hansen-Band auf der Bühne stand, ein »ich habe doch so Angst vor Strom und Wasser« entlockt wurde. Die Fans ließen sich vom Regen nicht die Stimmung vermiesen, mit Kapuze, Plane und Regenschirm (was Kante-Gitarrist Felix Müller zu dem trockenen Kommentar »das ist ja schon ein bisschen asozial« veranlasste ;-)) bewaffnet wurde dem Regen getrotzt.

Fest van Cleef: Hansen-Band

Etwas besonderes war der Auftritt der Hansen-Band, die wahrscheinlich zum allerletzten Male überhaupt auf der Bühne standen. Während die Roadies die Bühne trocken wischten, um Kurzschlüsse zu vermeiden, durfte ein Bursche aus dem Publikum seiner Herzensdame vom »Balkon gegenüber« auf der Bühne einen Heiratsantrag machen. Passend zum kurz darauf von der Hansen-Band intonierten Tomte-Song »Die Schönheit der Chance«. Genutzt!

Fest van Cleef: Kante

Im stets weiterplätschernden Regen traten Kante auf die Bühne. Die Mannen um Peter Thiessen bauten mit gewohnter Energie und Verve ihre hochhaushohen Tongebilde auf und ließen das Publikum darob in Verzückung geraten. Kante gebührt auch der Preis für den besten Sound des Tages.

Fest van Cleef: Kettcar

Das war aber noch gar nichts gegen den Höhepunkt des Abends: Kettcar betraten als Letzte die Bühne und waren ausgesprochen gut drauf. Marcus Wiebuschs Mannen rockten und tobten über die Bühne, bis kaum noch jemand vor der Bühne ruhig stand. Ob der wilden Performance fragte sich Marcus besorgt »was ist nur mit uns los?«. Drei Zugaben waren notwendig, bevor, Kettcar mit »Balu« das Publikum hinaus in die nasse Karlsruher Nacht schickte.

Fazit: Thees Uhlmann stand am Ausgang und bedankte sich bei jedem, der vorbei kam, für’s Erscheinen und forderte alle auf, beim nächste Mal wieder dabei zu sein. Aber sicher, Thees, das machen wir!

Geschrieben am 9. Juli 2007 von Ralf G. /

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