Seit vor ein paar Jahren das Fest aus eigentlich nachvollziehbaren Gründen abgesperrt und der Einlass durch Security kontrolliert wird, gibt es regelmäßig Aufregung um deren Tätigkeit. Zumeist geht es dabei um die oft als willkürlich empfundene Vorgehensweise.
Dieses Jahr hat man der Liste der verbotenen Gegenstände am Einlass handschriftlich Schirme hinzugefügt. Nicht mal auf der Homepage gehört der Regenschutz zur Liste der verbotenen Gegenstände. Also hätte selbst vorheriges Informieren nicht verhindert, dass sich viele dann zwischen Knirps und Fest entscheiden mussten:
Wie man das bei vorhergesagtem kräftigem Regen durchziehen kann, ist mir schleierhaft. Zumal man nicht wirklich von Konsequenz bei der Umsetzung des Verbots sprechen kann. So dürften sich die Betroffenen angesichts solcher Bilder ganz schön angepisst gefühlt haben:
Im wahrsten Sinne des Wortes.
Achtung, wer am kommenden Freitag Hubert von Goisern beim Zeltival bewundern wollte: Der Termin wurde wegen einer Lungenentzündung des Künstlers auf den 22. Juli verschoben. Aber immerhin kommt nicht Xavier Naidoo als Ersatzprogramm, wie in Mainz (nach einer Stunde Wartezeit…).
Das GOTEC Kulturhaus ist in der Katagorie “Bester nicht geförderter Club” von der Jury der Popakademie Mannheim nominiert worden. Rund 30 soziokulturelle Zentren und Live-Clubs aus Baden-Württemberg bewarben sich, wobei das GOTEC der einzige Club aus Karlsruhe ist, der berücksichtigt wurde. Mit dem Preis will die Mannheimer Hochschuleinrichtung das Engagement der regionalen Clubszene fördern und würdigen. Insgesamt werden 10.000 € an die die Gewinner verteilt, die die IHK Rhein-Neckar zur Verfügung stellt.
Zwar gibt es das ganze Wochenende Viertelfinalspiele bei der Fußball-EM, aber in Karlsruhe ist dieses Wochenende so viel los, dass man trotz Fußball mal nach draußen gehen kann. ;)
Da wäre zum einen der Karlsruher Stadtgeburtstag. Am 17. Juni jährte sich der Gründungstag der Perle Badens zum 293. Male, und am kommenden Wochenende steigt die Geburtstagsparty dazu. Unter dem Motto »Treffpunkt Süden – eine Entdeckung wert!« gibt es bis Sonntag ein buntes Programm mit dem Schwerpunkt »südliche Innenstadt« zu genießen.
Von einer Lichtinstallation bis zum Stadtgarten-Konzert reicht das Spektrum, über die gesamte Via Triumphalis herunter bis in die Südstadt ist etwas los. Dass schon einige Programmpunkte aus Wetter- und sonstigen Gründen abgesagt wurden wird hoffentlich kein schlechtes Omen für den Stadtgeburtstag sein.
Kontrastprogramm bietet die ExpoStation in Durlach. Ab heute bis zum 27. Juni gibt es »Urbane und Zeitgenössische Kunst« im ehemaligen Kinder- und Jugendhaus Durlach, dass nach der Ausstellung voraussichtlich abgerissen wird, zu sehen. Auf drei Etagen sollen nicht nur Arbeiten von Künstlern vorgestellt werden, sondern es geht auch (Zitat aus dem Informations-PDF) um »Kommunikation zwischen den Generationen« und «Kommunikation der Arbeitsweisen«. Klingt gut und ist sicher einen Besuch wert, wann bekommt man schon einmal in Karlsruhe einen Blick auf die »Urbane Kunst« jenseits des museal-kommerziellen Kunstbetrieb geworfen?
Weitere Infos hat die Website und (hoffentlich) das Blog (via Johannes).
Seit der Fußball-WM 2006 haben Turniere der Fußball-Nationalmannschaften eine optische Begleiterscheinung: Der öffentliche Raum wird »verschönert« durch, teilweise unfreiwillig komische, mit Schlandfahnen dekorierte Automobile der Event- und Mode-Fußball-Fans. Und der intellektuell angehauchte Betrachter der öffentlichen schwarz-rot-goldenen Pracht beginnt eine Betrachtung über Deutschland, die Deutschen und ihre Symbolik, angewidert oder schulterklopfend, je nach Sichtweise…
Da ist es nur konsequent, dass just zur Fußball-EM und dem Wiederaufblühen der seit der WM nur im verborgenen flatternden Schlandfahnen das ZKM unter dem Titel »Vertrautes Terrain« eine Ausstellung mit aktueller Kunst in und über Deutschland eröffnete. Kunst aus Deutschland ist derzeit der internationale Verkaufs-Renner. Gründe genug also für eine Ausstellung (aus der Presseinfo des ZKM):
»Fragen nach Geschichte, Erinnerung, kultureller Verortung, Identität, biographischen Bezügen, Strukturen, Symbolen, Formbezügen, Klischees und Repräsentationspolitik bilden die Basis des Projekts: Was interessiert KünstlerInnen unterschiedlicher Nationalitäten an Deutschland heute? Wo entstehen Bezüge zu Deutschland? Entsteht aus der ›Identität im Zweifel‹ (Hans Belting) eine wie auch immer geartete thematische Brisanz in künstlerischen Arbeiten? Welche ästhetische und künstlerische Qualität haben Werke, die auf deutsche Kultur, Geschichte, Personen oder Orte Bezug nehmen? Welche Rolle spielen historisch etablierte Qualitätssiegel und aktuelle Hypes (von der Romantik bis zur ›Leipziger Schule‹) in der internationalen Außenwahrnehmung?
»Vertrautes Terrain« ist noch bis zum 21. September im ZKM zu bewundern. Es lohnt sich, die Ausstellung ist, wie fast immer im ZKM, gelungen und abwechslungsreich. Bilder, Installationen, Videos und sogar eine Art »Spielecke« mit Verwaltungsutensilien aus der DDR laden zur Betrachtung und zum Nachdenken über den scheinbar so vertrauten Begriff »Deutschland« ein.
Es gibt auch wieder eine »Audio-Führung« durch die Ausstellung im MP3-Format. Dieses Mal haben aber keine Profi-Sprecher Kommentare von Kunstwissenschaftlern eingesprochen, sondern es wurden Kommentare von Besucherinnen und Besuchern »wie Du und ich« aufgenommen, die das Kunstwerk zum ersten Mal sehen und ihre Eindrücke schildern. Und wer aufmerksam hin hört, kann dort Kommentaren einer Autorin und eines Autors dieses kleinen Stadtblogs lauschen. »User-generated-Content« einmal anders. ;)
Seit heute gibt es ein neues Buch in der Schriftenreihe des Stadtarchivs über Häuser- und Baugeschichte, und zwar über das Tullabad. Die Idee zum Buch entstand diesmal durch den Vorschlag des Gemeinderats, das Bad doch zum Abschied künstlerisch fotografieren zu lassen, quasi eine Fotodokumentation. Frau Dr. Mührenberg, die sich bereits mit dem Bad für das Digitale Museum befasst hatte, verfasste dazu passend den ersten Teil des Buches über die Geschichte, unterlegt mit alten Bildern aus dem Archiv Schlesiger. Die Bilder im zweiten Teil stammen von Bernhard Schmitt und Peter Bastian. Das Buch ist erhältlich beim Stadtarchiv und im Buchhandel und kostet regulär 12 Euro, beim Stadtgeburtstag wird es für 10 Euro angeboten, und am Samstag von 15 bis 16 Uhr gibt es auch eine Signierstunde mit den drei Mitwirkenden im Tullabad.
Mit den Worten »Gib mich die Kirsche« forderte einst die Dortmunder Fußballlegende Lothar »Emma« Emmerich von seinen Mitspielern den Ball. Und jetzt, wo die Fußball-Europameisterschaft das Geschehen dominiert, fordert auch die Kunst die »Kirsche« der Aufmerksamkeit für die gleichnamige Ausstellung in der Karlsruher Nancyhalle. Diese wurde am 9. Juni mit einer Redenorgie (zäher als das Angriffsspiel der Österreicher) eröffnet und ist noch bis zum 6. Juli zu bewundern.
Während der Eröffnungsfeier besang der Chor des Badischen Staatstheaters übrigens ausgerechnet den neuen VfB-Torhüter Jens Lehmann. OB Fenrich schickte den Chor daraufhin zur zukünftigen Entlohnung nach Stuttgart. Der Chor machte das aber wieder gut, indem er voller Inbrunst das Badner-Lied intonierte…
Neben der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Fußball, bspw. in Form einer monumentalen Umsetzung legendärer Tore in leuchtendem Acryl, gibt es noch eine Sammlung mit legendären Karlsruher Fußballmomenten zu sehen.
Weitere Informationen zum »Ballgeflüster in der Nancyhalle« findet man auf der Website zur Ausstellung.
Seit 10. Mai wird im Stadtmuseum (Prinz-Max-Palais) eine Wanderausstellung über Tagebücher gezeigt. Aber nicht nur analoge Tagebücher aus Russland, der DDR oder aus Seniorenheimen sind zu sehen, auch ein PC ist vorhanden, auf dem dieses kleine Stadtblog läuft :) Da es mit der Internetleitung bis Ausstellungseröffnung nicht geklappt hat (diese soll aber in den nächsten Wochen noch kommen), ist es bisher eine statische Version auf CD-Rom. Bis zum 10. August 2008 ist die Ausstellung noch zu sehen, ein Begleitprogramm gibt es auch, u.a. ein Vortrag von Vanessa Diemand über digitale Tagebücher, sprich Weblogs.