„Zum Fest gehe ich, wenn ich 16jährige Freiburger Kinder kotzen sehen will”

Ich unterbreche die Stille hier nur ungern, aber im neusten raumK (Ausgabe Mai 2012) ist ein lesenswertes Interview mit Bernhard Vogt abgedruckt, der seit vier Jahren das DOM im Hirschhof betreibt.

Geschrieben am 11. Mai 2012 von Beate P. / Kommentare

Nichts Neues beim Kulturfrühstück – Alles schon einmal gehört

Das vom Kulturamt alle zwei Monate veranstaltete Kulturfrühstück in einem Restaurant am Marktplatz widmete sich dieses mal dem Thema „freie Kulturszene“. Die für Kulturfrühstück Verhältnisse relativ gute Besucherresonanz ließ hoffen, dass es eine informative und gute Diskussion zwischen den freien und der Kulturamtschefin Dr. Asche werden könnte.
Doch es kam anders. Im Laufe des Morgens überkam einem der Gedanke, alles schon einmal gehört zu haben. Bei anderen Veranstaltungen, bei früheren Kulturfrühstücken oder kulturpolitischen Podiumsdiskussionen zu den verschiedenen Wahlen.

Interessanterweise wurde zu Beginn überhaupt nicht darüber diskutiert, wer denn zur „freien Kulturszene“ gehört. Also musste man davon ausgehen, dass dies allen Beteiligten eindeutig klar war. Dabei ist das überhaupt nicht eindeutig. Für manche gehört z.B. die bezuschusste Soziokultur nicht zur „freien Szene“, wiederum kennt man Meinungen, die behaupten, dass gewerbsmäßig geführte Galerien unbedingt zur „freien Szene“ gehören müssten. Von der Clubkultur mal ganz zu Schweigen. Aber gut, Dr. Asche räumte immerhin ein, dass dieses Thema für sie fremdes Terrain sei. Wie lange ist sie schon Kulturamtschefin?

Letztlich ging es bei der Diskussion nicht um den Stellenwert der „freien Kulturszene“ für die Stadt, sondern jeweilige Kulturbetreiber beschrieben ihre Probleme in erster Linie mit der Polizei, dem Ordnungsamt und den Anwohnern. Hauptproblem Lärm! Alles schon einmal gehört. Dabei fokusierte es sich um den Werderplatz. KOHI und BENTO überlagerten die ganze Veranstaltung. Es ist ein Problem, aber in so ausgiebiger Form beim Kulturfrühstück? Falscher Ort. Denn wenn man als Ergebnis herausbekommt, dass sich alle Beteiligten vor Ort treffen müssten, dann hätte man das auch schon so vorher angehen können.
Immerhin konnte sich ein „Vertreter“ von Kavantgarde noch äußern, der sich weniger beschwerte, sondern darüber sprach, warum es sie überhaupt gibt.

Die Kulturinstitutionen arbeiteten nicht zusammen. HFG nicht mit der Kunstakademie. Kunstakademie nicht mit dem Staatstheater. Kunstakademiekünstler/-studenten hätten Schwierigkeiten mit der Stadt oder dem Staatstheater, finden kaum Ateliers. Dafür soll dann der „alte Schlachthof“ herhalten. Alles schon mal gehört.

Zuletzt mußte noch schnell die Nancy-Hallen Problematik für die „UND“ abgehandelt werden und die wirklich spannende Frage wurde überhaupt nicht erörtert. Eine Vertreterin der Produzentengalerie V8 sprach nämlich die große Diskrepanz von ZKM-Zuschüssen und Zuschüsse für die „Freien“ an. Das hätte dann richtig spannend werden können. Hätte! Aber die Zeit war schon zu fortgeschritten.

Überraschend war die Aussage von Dr. Asche, dass die „freie Kulturszene“ stark vom Kulturamt und Gemeinderat unterstützt werde. Wie sich das konkret darstellt, sagte sie nicht. Die freien Künstler sollten mit den Kulturzentren zusammenarbeiten, wie das demnächst im Substage mit dem „Kavantgarde“ geschehen wird.

Für dieses Kulturfrühstück-Thema hätte mehr herauskommen müssen, als hauptsächlich über die Lärmproblematik von Kulturveranstaltungen zu sprechen. Es wurde eine große Chance vertan über den Stellenwert der „freien“, Off-, oder Subkultur für die Stadt zu diskutieren. Es wird alles so bleiben wie es ist. Die „Freien“ machen ihr Ding, mit oder ohne Stadt. Ab und zu gibt es Projektzuschüsse, während die großen und mittleren Kulturbetriebe weiterhin recht gut finanziell aus dem Vollen schöpfen können. Alles schon einmal gehört.

Geschrieben am 1. Juni 2011 von Swen Kraus / Kommentare [4]

Mögen die Spiele beginnen!

Auch das ZKM hat sich auf die WM vorbereitet und die Installation »SCHLAND« von Constantin Scholz aufgestellt, bei der die einzelnen Töne der deutschen Nationalhymne durch Metallklöppel erzeugt werden, die an Bierflaschen befestigt sind.

audio loop no.6 (Schland) von c scholz auf Vimeo.

Peter Weibel: »Die Idee ist, dass mit Hilfe der Bierflaschen-Installation die deutsche Nationalhymne im Foyer des ZKM erklingt, sobald die deutsche Mannschaft ein Spiel gewinnt. Man muss nämlich davon ausgehen, dass so eine WM auch ein Trinkerlager ist, so dass also Bierflaschen und Flaschenköpfe eine angemessene Allianz eingehen.«

Geschrieben am 11. Juni 2010 von Beate P. / Kommentare [1]

27. Opernball 2010 in Karlsruhe: zwangsernährte Gäste bei Gräfin Mariza?

Der folgende Beitrag wurde uns von Achim E. zugeschickt, danke!


Die Offerten zum Erwerb von Eintrittskarten für den diesjährigen Karlsruher Opernball unter dem Motto: „Zu Gast bei Gräfin Mariza“ sind in den letzten Tagen versendet worden.

Waren es im vergangenen Jahr 2009 noch Verzehrbons, die einen kräftigen Aufschlag auf die Kartenpreise des Opernballs verursacht hatten, wird beim diesjährigen Opernball allen Besuchern ein sogenannter Gourmetteller bisher undefinierter Zusammensetzung als Zwangszugabe verordnet.

Damit wird nun zum zweiten Jahr in Folge ein Verkauf von vielen Besuchern nicht erwünsch ten Sach leistungen über eine Erhöhung der Eintrittspreise vom Badischen Staatstheater realisiert.

Dabei sollte doch eigentlich der durchweg mündige Opernballbesucher nach optischer Inspektion der Speisen selbst entscheiden dürfen, ob er nun einen Gourmetteller, einen Salat, eine Bratwurst oder doch lieber „nur“ ein Getränk zu sich nimmt.

Jedenfalls sind die Preise für die Eintrittskarten im Jahr der Wirtschaftskrise gegenüber dem Jahr 2008 durch die missliebig gewordene Verkaufspraxis des Staatstheaters um bis zu 50% angestiegen.

Will man über diese verdeckte Erhöhung einen gestiegenen Kostendruck abfedern, wäre es viel ehrlicher und fairer, einfach den Verkaufspreis der Eintrittskarten anzuheben.

Man muss nun abwarten, wie der sich abzeichnende Massenverzehr von Gourmettellern bei geschätzten 2.000 Besuchern vom Bad. Staatstheater logistisch bewältigt wird. Denn viele Besucher verfügen über sogenannte Laufkarten ohne Anspruch auf einen Sitz- bzw. Essplatz an einem Tisch. Werden die staatstheaterlich verordneten Teller illegal und hastig an einem temporär herren-/damenlosen, fremden Tisch verzehrt? Oder unter höchster Kleckergefahr doch eher auf der Ablage der Garderobe verschlungen?

Herausfordernd wird auch, wie die Lückenlosigkeit der Kühlkette an einem eventuell schon sehr lauen Frühlingsabend bei den tausenden von Tellern aufrecht erhalten werden kann. Und erst danach wird sich für den Besucher entscheiden, ob Preis, Leistung und Modalität des Verzehrs des vom Badischen Staatstheater angekündigten „kulinarischen Feuerwerks“ stimmig war.

Achim E.

Geschrieben am 12. März 2010 von Beate P. / Kommentare [1]

KArInTrouble: Kunst-Projekt zur Zerstörung von Autos

Am letzten Samstag fand das bisher zweite Projekt der Jungs von KArInTrouble auf dem Stephansplatz statt. Weitere Aktionen werden auf der Website www.karintrouble.de angekündigt.


ExtraHerz Bericht über KArInTrouble dem Kunst-Projekt zur Zerstörung von Autos von Kavantgarde auf Vimeo.

Geschrieben am 4. September 2009 von Beate P. / Kommentare [2]

Buskampagne

Inspiriert von der britischen Atheist Bus Campaign fährt seit Pfingsten (welche Ironie) der Bus der Buskampagne durch Deutschland. Ursprünglich sollte wie im durch Richard Dawkins unterstützten Original Werbung auf Fahrzeugen der Verkehrsbetriebe mehrerer Großstädte plaziert werden, was aber keines der Unternehmen mitmachen wollte, schließlich sein man “weltanschaulich neutral” – so die Antwort der meisten Dienstleister.

Zu dieser Zeit waren schon viele Spenden eingenommen worden. Die Organisatoren entschieden sich schließlich, stattdessen einen Doppeldeckerbus zu mieten und damit inklusive Rahmenprogramm durch Deutschland zu touren. Am kommenden Mittwoch ist das Team vormittags in Karlsruhe vor Ort.

Interessant wird es vor allem, wenn die “evangelikalen Trittbrettfahrer” von Gottkennen.com wieder den Atheistenbus begleiten.

Geschrieben am 7. Juni 2009 von Timo Theis / Kommentare

Peter Sloterdijk über Karlsruhe

Geschrieben am 26. Mai 2009 von Beate P. / Kommentare

Ausgeschlachtet

Unter diesem Motto fand am Sonntag ein Tag der offenen Tür im ehemaligen Karlsruher Schlachthof statt. Künstler, Firmen und Vereine, die bereits eingezogen sind bzw. noch am planen oder bauen sind, präsentierten sich. Eine Frau der Fächer GmbH bot eine Führung an, die recht aufschlussreich war:

Führung Ausgeschlachtet

Sie erklärte, welche Nutzung die einzelnen Hallen hatten und was jeweils geplant ist bzw. wer schon eingezogen ist. Dabei ist der Zustand recht unterschiedlich. Beim Filmboard z.B. sieht man dem Gebäude die frühere Nutzung nicht mehr an. Andere sind noch fast in dem Zustand wie vor etwa zweieinhalb Jahren:

Alter Schlachthof

Hier wird später mal das Gestaltungsbüro zwoelf einziehen. Im zukünftigen Substage wurde schon mal Musik gemacht, und man sah, warum der Einzug auf 2010 verschoben wurde: Da herrscht noch eine große Baustelle, nach Musikclub sieht das bisher noch nicht wirklich aus. Von der Mood Lounge konnte man schon mal den Sand und die Theke bestaunen, die dann demnächst zur After-Work-Party eingesetzt werden. Ansonsten befindet sich bereits u.a. eine Pianowerkstatt, eine Bildhauerin, eine Eisenschmiede und eine Diplom-Restauratorin hier. Die Mietpreise liegen laut Aussage zwischen 2,50 €/m2 für Lagerfläche und 6,50-7 € für Bürofläche.

Dass die Straßenbahn ab 2011 von dem neuen Teil der Südstadt kommend durch die Schlachthausstraße fahren soll, stand bereits in der Zeitung. Daher wird der Autoverkehr dann verlegt, es wird eine weitere Planstraße quer durch das gesamte Areal geben, westlich der heutigen Schlachthausstraße. Geparkt wird dann zwischen den Häusern.

Auf der anderen Straßenseite befand sich der Viehhof. In einem Gebäude befindet sich das Tollhaus, das ja auch fleißig am Anbauen ist. Nordöstlich davon befindet sich die ehemalige Schweinehalle, das ist das Gebäude mit den kaputten Fenstern unterm Dach. Sie steht auch unter Denkmalschutz und wird wohl erhalten, wenn die Wirtschaftlichkeit gegeben ist. Geplant ist derzeit ein Existenzgründerzentrum darin. Die weiteren Flächen dort (ehemaliges Opel-Autohaus usw.) sollen verkauft werden, allerdings soll dort auch Kultur im weitesten Sinne angesiedelt werden, sagt der Bebauungsplan.

Geschrieben am 10. Mai 2009 von Beate P. / Kommentare [2]

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