Schlund + Partner unterstützte LKA bei Ermittlung des Phatbot-Autors

Der Karlsruher Internet-Provider Schlund + Partner hat das Landeskriminalamt Baden-Württemberg maßgeblich bei der Ermittlung des mutmaßlichen Programmierers des Internet-Superwurms Phatbot unterstützt. Ende letzter Woche hatten Spezialisten des Landeskriminalamtes den 21-jährigen Haupttatverdächtigen im Raum Lörrach festgenommen.

Ende Februar wurden einige Web-Server von Schlund + Partner selbst Ziel von Angriffen des Phatbot-Wurms. Die Spezialisten des Providers entwickelten eine Erweiterung für den Apache-Web-Server, der die angegriffenen Rechner vor Nicht-Erreichbarkeit schützt. Schlund + Partner stellte diese Erweiterung auch anderen betroffenen Providern als Patch zur Verfügung. Gleichzeitig analysierten die Systemadministratoren die Angriffe. Auf einem Server im Rechenzentrum von Schlund + Partner fanden sie dabei Hinweise, die zur Ermittlung der Programmierer von Phatbot / Agobot beitrugen.

Aufgrund der Angriffe auf die firmeneigenen Web-Server erstattet Schlund + Partner bei der Kriminalpolizei Karlsruhe Strafanzeige gegen Unbekannt wegen Computersabotage. Die gewonnenen Informationen wurden den Ermittlungsbehörden übergeben. Unter anderem konnten den Ermittlern IP-Adressen genannt werden, die auf die mutmaßlichen Urheber des Wurms hingedeutet haben.

Der Internet-Wurm Agobot und sein Nachfolger Phatbot können Rechner übernehmen und für beliebige Zwecke missbrauchen. Der Angriff auf einen Web-Server kann außerdem einer so genannten Denial-of-Service-(DOS)-Attack gleich kommen, nach der ein Rechner von außen nicht mehr erreichbar ist. Ohne den selbst entwickelten Patch hätte Schlund + Partner allein im März drei Terabyte zusätzlich eingehenden Traffic verzeichnet. (pm)

Geschrieben am 14. Mai 2004 von Beate P. /

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