"HA KYPOPT! Russische Kunst heute" in Baden-Baden eröffnet

Baden-Baden eignet sich so gut wie kein anderer Ort für die Präsentation zeitgenössischer Kunst aus Russland. Die Stadt hat über lange Zeit hinweg auf russische Künstlerpersönlichkeiten eine besondere Faszination ausgeübt und ist bis heute bei Russinnen und Russen sehr beliebt. Dies sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Michael Sieber (MdL), anlässlich der Eröffnung der Ausstellung "HA KYPOPT! Russische Kunst heute" in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden am 30. April.

Sieber würdigte die Ausstellung, die in der Tradition der besonderen Bindungen zwischen Baden-Baden und Russland stehe. Der Liste der bedeutenden Gäste reiche von Dostojewski, Gogol, Gontscharow, Rachmaninov bis hin zu Tolstoi und Turgenjew. Die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden spielt innerhalb dieser Beziehung schon seit langem eine besondere Rolle. Ich finde es sehr eindrucksvoll, wie es sich die Kunsthalle zur Aufgabe macht, Positionen zeitgenössischer Kunst aus Mittel- und Osteuropa zu zeigen und einer breiteren Öffentlichkeit zu vermitteln. Dabei spanne sich der Bogen der diesem Thema gewidmeten Ausstellungen von den Siebziger Jahren bis in die Gegenwart.

Der Staatssekretär verwies auf die politische Entwicklung in Europa, die die Länder Mittel- und Osteuropas im Zuge des fortschreitenden Einigungsprozesses einander immer näher rücke. Dieser Prozess bringe Chancen mit sich, stelle jedoch jeden einzelnen vor große Herausforderungen. Wenn wir im Europa der Zukunft zu Recht auf die Vielfalt der Kulturen bauen, müssen wir die Kultur unserer europäischen Nachbarn kennen und verstehen. Hierzu könnte insbesondere die bildenden Kunst einen wichtigen Beitrag leisten. Denn eben diese Künstlerinnen und Künstler vermitteln über ihre Arbeiten ein sehr intensives Gefühl für die Befindlichkeit in ihren Heimatländern. Sie haben von jeher ein feines Gespür für gesellschaftliche Verhältnisse und Entwicklungen gehabt und in ihren Arbeiten ausgedrückt, so Sieber.

(Foto: Die Blauen Nasen - Wjatscheslaw Misin, Konstantin Skotnikow, Alexander Schaburow, "Video auf einem Knie", 2003, Video, 8 Min.)

Geschrieben am 1. Mai 2004 von Beate P. /

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