Deutsche Kulturhauptstadt Europa 2010 gerettet

Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, freut sich, dass der Kulturausschuss des Europäischen Parlaments gestern Nachmittag den Vorschlag von der EU-Kommission zur Einbeziehung der neuen EU-Mitgliedstaaten in die Gemeinschaftsaktion "Kulturhauptstadt Europas" unverändert angenommen hat.

Der jetzt auch vom Kulturausschuss des Europäischen Parlaments angenommene Vorschlag der EU-Kommission bestätigt die bereits im Jahr 1999 verabschiedete Reihenfolge der Länder zur Benennung einer Kulturhauptstadt Europas bis zum Jahr 2019. Zugleich wird sichergestellt werden, dass die Beitrittsländer ab dem Jahr 2009 in einem Tandemverfahren an dem Gemeinschaftsprogramm Kulturhauptstadt Europas teilnehmen können. Für das Jahr 2010 ist vorgesehen, dass Deutschland und Ungarn jeweils eine Kulturhauptstadt Europas stellen.

Der vom Vorsitzenden des Ausschusses für Kultur, Jugend, Bildung, Medien und Sport des Europäischen Parlaments Michel Rocard, MdEP eingebrachte Änderungsantrag, der zu einer Gefährdung der deutschen Kulturhauptstadt Europas 2010 geführt hatte, wurde nach heftigen Protesten des Deutschen Kulturrates und der deutschen Bewerberstädte für die Kulturhauptstadt 2010 abgelehnt. Rocard hatte vorgeschlagen, zunächst nur noch Kulturhauptstädte Europas bis zum Jahr 2008 zu benennen. Die restlichen Benennungen, so auch die deutsche, sollten gestrichen werden und nach einem neuen Verfahren vergeben werden. Die deutsche Setzung für 2010 wäre damit aufgehoben gewesen.

Für die 17 deutschen Bewerberstädte als Kulturhauptstadt Europas 2010 ist die Nachricht aus Brüssel eine große Erleichterung. Voraussichtlich noch im März dieses Jahres wird das Europäische Parlament dem Vorschlag der Europäischen Kommission zustimmen. Der Europäische Rat hatte bereits im Vorfeld seine Zustimmung zu dem Kommissionsvorschlag deutlich gemacht. Damit können die deutschen Bewerberstädte nun fast sicher davon ausgehen, dass eine deutsche Stadt 2010 Europäische Kulturhauptstadt wird. (pm)

Geschrieben am 16. März 2004 von Beate P. /

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