Internationale Stochastik-Tagung an der Universität Karlsruhe

Von der Genetik bis zur Bioinformatik, von der Bildanalyse bis zum maschinellen Lernen - auf Erkenntnissen und Modellen der Stochastik gründen heute viele zukunftsträchtige Gebiete. Die sechsten "Stochastik-Tage" vom 23. bis 26. März in der Universität Karlsruhe bieten Vertretern aus Hochschule, Industrie und Verwaltung Gelegenheit, neueste Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Stochastik vorzustellen und im internationalen Kollegenkreis zu diskutieren. Darüber hinaus findet während der Konferenz eine Lehrerfortbildungsveranstaltung zum Thema Stochastik, Schule und Neue Medien statt. 430 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus Deutschland, 20 europäischen Ländern sowie USA, Japan, Australien und Iran werden zu der Tagung kommen, erklärt Professor Dr. Norbert Henze, der Leiter der Konferenz. Veranstalter der Tagung ist die Fachgruppe Stochastik der Deutschen Mathematikervereinigung.

Hinter dem Namen Stochastik (griechisch: Geschicktes Vermuten) verbirgt sich die "Mathematik des Zufalls". Wie der Untertitel der Konferenz, "German Open Conference on Probability and Statistics", besagt, arbeiten Stochastiker im Bereich der Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik. Diese grobe historische Einteilung verdeckt eine fast explosionsartig angewachsene Vielfalt dieses Wissenschaftszweiges, die auch anhand der 16 Sektionen der Konferenz deutlich wird. So geht es unter anderem um die Entwicklung stochastischer Modelle und Verfahren in der Finanz- und Versicherungswirtschaft, um extreme Ereignisse und Risikotheorie, um statistische Qualitätskontrolle und Zuverlässigkeitsanalyse, um räumliche Statistik, um stochastische Optimierungsverfahren, um Mustererkennung sowie um Probleme der Industriestatistik.

Seit der ersten Konferenz 1993 ist das Interesse an den Stochastik-Tagen kontinuierlich gestiegen. In diesem Jahr finden neben vier Plenarvorträgen und 16 Sektionshauptvorträgen etwa 250 weitere Vorträge statt. Obwohl die Stochastik-Tage in erster Linie als Forum zur Verbreitung neuester Forschungsergebnisse dienen, erhoffen sich die Veranstalter von der Konferenz auch eine bessere Wahrnehmung des Fachgebietes Stochastik in der Öffentlichkeit. (pm)

Geschrieben am 16. März 2004 von Beate P. /

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