Wirtschaftsförderungsausschusses tagte

Mit der Entwicklung der Karlsruher Innenstadt und des Einzelhandels in den Stadtteilen befassten sich die Mitglieder des gemeinderätlichen Wirtschaftsförderungsausschusses in ihrer jüngsten Sitzung am Mittwoch. Zunächst informierte sich das Gremium unter Leitung von Bürgermeister Manfred Groh vor Ort über den Baufortschritt des Handels- und Dienstleistungszentrums Am Ettlinger Tor (ECE). Wir sind unserem Zeitplan sogar etwas voraus, erklärte Bauleiter Detlef Stax von der ECE Projektmanagement GmbH.

Ab Mai sollen die Fassaden entlang der Erbprinzenstraße erstellt werden. 68 Prozent der Flächen sind derzeit bereits fest vermietet, war zu erfahren. Die geplante Eröffnung des Einkaufszentrums im Herbst 2005 mit voller Auslastung sei kein Problem für ECE. Die Integration des neuen Magneten in die City ist nur ein Aspekt bei der strukturellen Entwicklung der Karlsruher Einkaufsmeilen. Im Fokus einer bereits im vergangenen Jahr etablierten Ämter übergreifenden Arbeitsgruppe "Zukunftssicherung der Innenstadt" stehen jedoch alle Grundfunktionen einer europäischen Innenstadt: nämlich Arbeiten, Wohnen, Einkaufen, Bildung, Freizeit und Administration. Eine umfassende Bestandsaufnahme ist inzwischen in Arbeit. Eine Datenbank ermöglicht es dabei, Veränderungen in der Struktur frühzeitig sichtbar zu machen. Für den Einzelhandel kann man daraus zum Beispiel ersehen, wie das Warenangebot aussieht und ob das Geschäft vom Inhaber geführt wird oder Filiale einer Handelskette ist. Das Amt für Stadtentwicklung wertet derzeit, wie Bürgermeister Groh berichtete, eine Befragung von Innenstadtbesuchern aus. Diese wurden insbesondere danach befragt, wie sie ihren Aufenthalt in Karlsruhe gestalten. Daraus will man Anknüpfungspunkte für eine intelligente Vernetzung und Vermarktung der City und so genannter Einrichtungen mit Bezug zur Innenstadt wie ZKM und Multiplex, aber auch den Hochschulen gewinnen. Thema der Sitzung war unter anderem auch die westliche Kaiserstraße. Von den 35.000 bis 40.000 Quadratmetern Verkaufsfläche zwischen Europa- und Kaiserplatz sind derzeit 1.800 Quadratmeter auf dem Markt. Die Ladengeschäfte im Gebäudekomplex der Sparkasse sind in diesen Leerstand nicht eingerechnet, denn sie werden zur Zeit für den geplanten Umbau der Büroräume des Geldinstituts freigehalten. Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing wollen mit betroffenen Eigentümern und Anliegern sowie mit Vertretern aus Einzelhandel und Gastronomie Ideen für eine künftige Schwerpunktsetzung entwickeln. Das Beispiel südliche Waldstraße habe gezeigt, was mit Engagement und Kreativität möglich sei. Mehr "Flanierqualität" für die City zu erreichen, ist das Ziel dieser Aktivitäten. Der Weg zu diesem Ziel ist aufgrund der angespannten Haushaltslage jedoch eher nur in kleinen Schritten möglich. Einmal mehr standen auch Fragen der Versorgung mit den Gütern des täglichen Bedarfs in den Karlsruher Stadtteilen auf der Tagesordnung. Positives gibt es aus Weiherfeld-Dammerstock zu berichten. Den ehemaligen Penny-Markt betreibt dort seit Juni 2003 ein selbständiger Einzelhändler, der bisher mit Umsatz und Zuspruch zufrieden ist. Erhalten bleibt laut Wirtschaftsförderung auch der Lebensmittelmarkt in der Dornwaldsiedlung in Durlach. Die neue Betreiberin will das Geschäft am 1. März eröffnen. In Oberreut dagegen ist noch kein Baubeginn für das vorgesehene Nahversorgungszentrum in Sicht, nachdem der Investor einen anvisierten Notartermin abgesagt hatte. In der Nordstadt, wo "Spar" seinen Intermarché geschlossen hat, laufen derzeit Verhandlungen zwischen dem Eigentümer Bundesvermögensamt und neuen Interessenten. Die Kontakte hat die städtische Wirtschaftsförderung hergestellt. (pm)

Geschrieben am 20. Februar 2004 von Oliver N. /

Kommentare

  1. ECE Center · 21. September 2004, 23:29 · #

  2. ECE Center · 21. September 2004, 23:29 · #

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