Multimedia Generation 2004 gekürt

Beim Softwarewettbewerb Multimedia Transfer des Rechenzentrums der Universität Karlsruhe (TH), der in diesem Jahr in die neunte Runde ging, zeichnete Wirtschaftsminister Döring heute die insgesamt sieben Gewinner mit Preisen im Gesamtwert von 10.500 Euro aus. Einreichungsthemen waren die Bereiche Creative Design, E-Learning, Webtechnologien, Hot Trends, Tools, Women's Special und Barrierefreiheit.

Der mit 4.000 Euro dotierte Hauptpreis von EnBW ging an Kaja Bartel, Alexandra Lubk und Tine Pleines von der Hochschule für Bildende Künste, Braunschweig. Das Projekt "TAKlearnstation" ist eine digitale Schulmappe für den Einsatz von neuen Medien im Grundschulunterricht. Ziel des Entwurfes ist es, die Stärken der neuen Medien für das Lernen zu nutzen. Der Jury gefielen besonders der hohe Innovationsgehalt sowie die didaktische Konzeption. Seit drei Jahren verleiht IBM Deutschland den "Women's Special" über 2.500 Euro an Arbeiten, die Frauenthemen multimedial aufbereiten. Bemerkenswert ist, dass sich der Frauenanteil unter den Teilnehmern seitdem fast verdoppelt hat. Dieser Preis blieb in Karlsruhe, genau genommen wechselte er in die unmittelbare Nachbarschaft: Die Sieger heißen Anke Thede, Daniela Grebe und Frederik Hermann von der Universität Karlsruhe (TH). Die Einreichung "Automatisierung des Mädchen-Techniktages" beschreibt den Mädchen-Techniktag (MTT) der eigenen Universität, der das Ziel hat, technische Studiengänge und Berufszweige Schülerinnen der gymnasialen Oberstufe näher zu bringen, um sie zu einem technischen Studium zu ermutigen. Das Urteil der Jury: Ein positives Beispiel für die Verknüpfung von praktischem Nutzen und technischer Informatik. Über eine Zusammenarbeit mit dem Rechenzentrum denkt das Autorenteam derzeit nach. Zu dem in der IT-Branche derzeit vielfältig diskutierten Thema Barrierefreiheit konnten erstmals Beiträge eingereicht werden. Gestern diskutierten sechs Fachleute im Rahmen eines Expertenforums. Themenschwerpunkte waren u.a. rechtliche Rahmenbedingungen für die Gestaltung von Webseiten sowie multimediales Lernen für Blinde und Sehbehinderte. Die beiden Wettbewerbsteilnehmer zum Thema Barrierefreiheit präsentierten außerdem ihre Arbeiten, das Gebärdensprachenlexikon "SignLex.org" gewann heute einen Nachwuchspreis. Als Praxisbeispiel führte Jurymitglied Henrike Gappa vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT.LIFE) einen Accessability Checker vor. Dass diese Veranstaltung sehr gut besucht war, hatte einen guten Grund: Auf Bundesebene sollen ab 2005 alle bestehenden Internet-Auftritte barrierefrei sein. Für neue Internet-Seiten gilt dies bereits jetzt. Dabei gibt es ein Bewusstseinsproblem, so Henrike Gappa. Die Technik, das Know-how und die Softwaretools seien vorhanden. Allerdings müssten die Institutionen das zur Umsetzung erforderliche Geld in ihren Budgets einplanen. Langfristig würden alle öffentliche Institutionen "barrierefrei" werden. Der Bund hat empfohlen, dies auch in die Privatwirtschaft zu übertragen. Rechtliche Vorschriften dafür bestehen bisher nicht. Henrike Gappa: Dabei bringt Barrierefreiheit Vorteile für alle: die Seiten sind schneller und besser lesbar. Noch bis morgen präsentieren die besten 20 Autorenteams ihre Arbeiten am Gemeinschaftsstand Forum Multimedia Transfer im Rahmen der Bildungsmesse Learntec. Ziel des Wettbewerbs Multimedia Transfer ist es, qualifizierten, akademischen Nachwuchs mit Unternehmen zusammenzuführen, damit das Know-how aus den Hochschulen in die Praxis umgesetzt werden kann. Namhafte Firmen wie EnBW, Commerzbank und IBM unterstützen den Wettbewerb. (pm)

Geschrieben am 12. Februar 2004 von Beate P. /

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