Auf dem Karlsruher Ausbildungsmarkt wird es eng

Die allgemeine konjunkturelle Schwäche bewirkt nicht nur höhere Arbeitslosenzahlen, viele Betriebe fahren auch ihr Ausbildungsangebot zurück. Zum Herbst 2003 war es den Partnern auf dem Ausbildungsmarkt aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung, aus dem Arbeitnehmer- und dem Arbeitgeberbereich gemeinsam mit der Berufsberatung der Agentur für Arbeit zwar noch einmal gelungen, ein knapp ausreichendes Angebot an Ausbildungsplätzen in der Region Karlsruhe bereit zu stellen, dieses Jahr dürfte dies aber noch schwieriger werden.

Obwohl 2003 zwischen den 4.030 angebotenen Ausbildungsplätzen und der Nachfrage von 5.200 Bewerbern bereits eine große Lücke klaffte, konnte fast jedem jugendlichen Schulabgänger eine berufliche oder schulische Alternative angeboten werden. Dies nicht zuletzt Dank vieler Alternativen, die es gerade in Karlsruhe zur betrieblichen Ausbildung gibt. 4.412 Ausbildungsverträge wurden schließlich bei den Kammern und Innungen im Stadt- und Landkreis Karlsruhe zum Ausbildungsbeginn-Termin Herbst 2003 eingetragen. Das waren gut 200 Ausbildungsverträge weniger als noch im Jahr davor. Ende Januar 2004 waren bei der Agentur für Arbeit Karlsruhe 3.390 Ausbildungsplatzbewerber gemeldet. Das waren erneut 7 Prozent mehr als zum selben Zeitpunkt des Vorjahres. Die Zahl der von den Betrieben und Verwaltungen aus der Region gemeldeten Ausbildungsplätze liegt gegenüber dem Vorjahr mit 2.870 um 2 Prozent zurück. Damit ist bereits jetzt absehbar, dass es zum Herbst 2004 eine Lücke zwischen Angebot und Nachfrage geben wird. Wie groß diese Lücke sein wird, hängt davon ab, inwieweit es gelingt, in den kommenden Wochen und Monaten Betriebe zu finden, die zusätzliche Ausbildungsstellen anbieten. Die Berufsberatung wird versuchen, mit einer Verstärkung ihrer Betriebskontakte - der Ansprache potentieller Ausbildungsbetriebe, die bisher noch nicht ausbildeten - dies zu kompensieren. Zusätzliche Ausbildungswerber und Telefonakquisen sollen - ebenso wie Veranstaltungen in der Agentur für Arbeit mit möglichen Ausbildungsbetrieben - helfen, alle Reserven zu mobilisieren. (pm)

Geschrieben am 11. Februar 2004 von Oliver N. /

Kommentare

  1. Der Ausbildungsmarkt ist total mies, nur für Realschüler und Abiturienten gibt es berufliche Zukunft. Wo bleibt da der Einsatz für Sonder und Hauptschulabgänger?

    Annette Benzinger · 17. Oktober 2004, 15:50 · #

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