Danke Ede!

Choreo im Wildpark

»Aber alles Herzblut hilft einem nichts, wenn es hart auf hart kommt. 2000/2001 war eine bittere Zeit für den KSC. Da habe ich die Erfahrung gemacht, dass auch 20, 30 Jahre in einem Verein einem nichts mehr nützen, wenn da irgendwelche Leute am Ruder sind, denen ein Gesicht nicht mehr passt. Das Geschäft ist wahnsinnig kurzlebig. Ich gebe mich also keinen Illusionen mehr hin.« (11 Freunde-Interview).

Bekanntlich liegt die Halbwertzeit für Ruhm und Ehre im Fußball noch unter der in der Politik üblichen, aber anlässlich der wenig stilvollen Entlassung von KSC-Trainer Ede Becker möchten wir dann doch noch ein »Danke Ede« los werden.

Die Bilanz der »Ära Ede« fällt bei vielen wg. des frischen ruhmlosen Abstiegs eher negativ aus. Man sollte aber nicht vergessen wo der Verein stand, als Ede Becker den Trainerposten übernahm und ihn wieder zurück in die Bundesliga geführt hat, mit geringen Mitteln. Das Aufstiegsjahr und die erste Saison in der Bundesliga waren großartig, mit Highlights wie den Auswärtssieg in Schalke und den Sieg im ersten Derby gegen die Brustring-Kicker aus dem Talkessel. Dafür ein »Danke, Ede«, auch wenn er den Abwärtstrend im letzten Jahr nicht aufhalten konnte, der letztendlich im Abstieg endete.

Im Grunde hätte man wohl am Ende der letzten Saison eine Zäsur durchführen und die Zweitligasaison mit frischer sportlicher Führung angehen sollen, dann hätte man sich das Theater nach dem 2. Spiel erspart.

Und nun bricht beim KSC das Chaos aus, aus allen Ecken kommen aktive und abgetakelte Gestalten aus der regionalen Politik und Reformhelden wie der Vater des Torhüters und melden Ansprüche auf Pöstchen an. Der Verwaltungsrat wacht aus seinem Tiefschlaf auf und möchte nun auch mal eine Rolle spielen.

Die Krönung des absurden Theater ist die in diesem Umfeld geborene Idee, bis Oktober keinen Trainer zu verpflichten, da ja theoretisch auf der Mitgliederversammlung ein neuer Vorstand gewählt werden könnte, der dann theoretisch einen neuen Manager einstellen könnte, und dann wäre da ein ungewollter Trainer. Tolle Idee, wir machen dann so lange Pause in der Liga bis die Befindlichkeiten im Vereinsumfeld geklärt sind. ;)

Die Zukunft sieht im Lichte dieser Geschehnisse nicht sonderlich rosig aus. Man hat den Eindruck, dass derzeit die ego-bedingten Kämpfe im Hintergrund wichtiger sind als Punkte und der sportliche Erfolg.

Geschrieben am 21. August 2009 von Ralf G. /

Kommentare

  1. sehe es ganz ähnlich wie du und sehe das unstetige sportliche Abschneiden des KSC auch sehr im unstetigen Werkeln im Hintergrund. Aber naja wie das halt bei Profilierungsgehabe so ist :(

    Andi · 23. August 2009, 12:20 · #

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