Achtung bei Unterschriftenaktionen vor dem Stadion

Dieser Eintrag hat weniger was mit Fußball zu tun, eher mit Politik, die vor dem Stadion bzw. vor dem letzten Heimspiel des KSC gemacht werden könnte.

Derzeit werden bezahlte Promotoren für eine Unterschriftenaktion für ein Anti-Kinderporno-Gesetz gesucht, auch für Karlsruhe am kommenden Samstag, dem letzten Spieltag. Wahrscheinlich steckt da der Verein „Deutsche Kinderhilfe” dahinter, schreibt Alvar Freude. Jetzt hört sich der Verein und sein Vorhaben erstmal harmlos, evtl. sogar unterstützenswert an, doch man muss wissen, dass der Verein 2008 vom Deutschen Spendenrat ausgeschlossen wurde, und auch sonst fällt er eher durch dubiose Machenschaften auf.

Beim letzten Heimspiel von Arminia Bielefeld wollte der Verein auch schon Unterschriften sammeln, hat dies aber verboten bekommen. Da der KSC nur für das Stadiongelände entscheidungs- und weisungsbefugt ist, könnten sie auf den Platz um den Nackten Mann herum ausweichen. Also falls diese Leute auftauchen, am besten ignorieren, oder falls man angesprochen wird, antworten, dass das die falsche Lösung ist (warum Löschen statt Sperren besser ist, beschreibt auch der Foebud e.V. sehr schön). Und am besten gleich noch die richtige Petition unterschreiben, nämlich diese hier: Internet – Keine Indizierung und Sperrung von Internetseiten, die bereits über 85.000 Mitzeichner hat. Weitere Argumente gibt es auch auf zeichnemit.de.

Update 23.5.: Inzwischen hat der KSC geantwortet auf eine Anfrage von netzpolitik.org:

An uns als Verein ist keine derartige Anfrage herangetragen worden. Dies ist aber eventuell auch dahingehend zu erklären, dass wir nur für das Stadiongelände selbst diesbezüglich zuständig sind. Die in der Ankündigung thematisierten Örtlichkeiten sind im Bereich, in dem die Stadt angefragt werden müsste. Wir selbst haben vor einigen Tagen von der geplanten “Aktion” erfahren und haben mittlerweile sowohl die Polizeibehörde als auch die Stadtverwaltung in Form des Amtes für Bürgerservice und Sicherheit informiert.

Geschrieben am 18. Mai 2009 von Beate P. /

Kommentare

  1. Übrigens ist schon das Anliegen falsch beschrieben, es geht ja nicht um Gesetze gegen Kinderpornos (da diese ja schon sehr lange verboten sind), sondern es geht um ein Änderungsgesetz zum Teledienstgesetz das dem BKA erlaubt den Internetprovidern geheime Sperrlisten vorzulegen (die Kinderporno Server enthalten sollen die nicht abgeschaltet wurden).

    Gruss
    Bernd

    PS: kleine Empfehlung, nach der Zeichnung auf dem ePetitionsserver ausloggen.

    Bernd Eckenfels · 18. Mai 2009, 20:31 · #

  2. “kleine Empfehlung, nach der Zeichnung auf dem ePetitionsserver ausloggen”

    Womit auch klar ist, dass da jeder Troll mitzeichnen kann.

    Ranzenfrön · 19. Mai 2009, 06:09 · #

  3. Es kann auch jeder Troll wählen. Das Ergebnis ist entsprechend, besonders in Baden-Württemberg, da schon immer.

    Ralf G. · 23. Mai 2009, 08:35 · #

  4. “Das Ergebnis ist entsprechend, besonders in Baden-Württemberg, da schon immer.”

    Natürlich. Den Flugplatz Fladen-Fladen will jeder. Dadrüber herrscht landesweiter Konsens.

    Ranzenfrön · 23. Mai 2009, 14:32 · #

  5. Der Hinweis auf das Ausloggen bezog sich auf eine XSRF schwaeche des Servers, bei dem man unwissentlich wieder aus der Liste ausgetragen werden kann wenn man nicht aufpasst. Dagegen hilft das Ausloggen.

    Bernd Eckenfels · 23. Mai 2009, 19:09 · #

  6. Wurden nun eigentlich Unterschriften gesammelt? Ich war vor dem Spiel im Germania und habe beim dortigen Eingang niemanden gesehen. Würde mich interessieren, ob vielleicht vorm nackten Mann Sammler unterwegs waren.

    Stefko · 25. Mai 2009, 13:46 · #

  7. Es waren wohl welche da, und es gab auch teilweise Ärger:

    Sperrbefürworter bei Kinderhilfe u-aktion hat sich vorhin am stadion d. karlsruher sc eine Anzeige eingefangen wegen beleidigung und Einen Sperrgegner als Kinderschänder beleidigt.

    Beate · 25. Mai 2009, 14:20 · #

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