Ist bald auch das Atmen verboten?

Beim Lesen des Artikel im KAL-Blog fiel mir wieder ein, dass ich darüber auch noch was schreiben wollte, es aber wieder vergessen hatte. Dass wahrscheinlich ab 1. April 2008 ein Alkoholverbot in allen Bussen, Straßen- und Stadtbahnen gilt, kann wahrscheinlich jeder nachvollziehen, der mal freitags oder samstags Abends in diesen Fahrzeugen unterwegs war. Geplant ist nun aber auch „ein komplettes Verbot des Mitführens alkoholischer Getränke nach dem Vorbild Freiburg”, wie in den BNN bereits zu lesen war (und das nicht am heutigen Tag…). Verwunderlich ist wirklich, dass das so bereitwillig akzeptiert wird, zumindest habe ich noch nirgends irgendwo kritische Gegenstimmen dazu gelesen.

Wird es dann bald nur noch alkoholfreies Bier im Wildpark geben? Und nur noch Kinderpunsch auf dem Weihnachtsmarkt? Stülpen die Obdachlosen ihr Bier zum Trinken auf der Straße zukünftig auch in Papiertüten, wie in Amerika? Tolle Aussichten, wie gut dass der Weg bis zum obersten Gericht hier nicht weit ist.

Geschrieben am 1. April 2008 von Beate P. /

Kommentare

  1. Das ist zu begrüßen. Aus eigener Erfahrung in Amerika weiß ich wie segenreich ein Trinkverbot in der öffentlich sein kann. Wie schnell laufen diese Sauforgien aus dem Ruder. Dort trinken, diejenigen die trinken wollen in einem abgesperrten Bereich und der Sherrif wacht darüber, dass wirklich nur Personen über 21 Jahre Alkoholl kaufen (im Gegensatz zum Ländle – wo anscheinden jeder an Alkohol ran kommt!)

    Die Papiertüte ist übrigens kein Mittel um dem Trinkverbot zu umgehen. Das ist eine Urban-Legend. Wer aus einer Falsche Vodka in einer Papiertüte im Park trinkt und dabei erwischt wird ist genauso dran wie ohne diese Tüte. Heroinspritzen in der Papiertüte sind ja auch nicht legal.

    Rauchen hat unmittelbar gesundheitliche folgen für den Raucher und die Passiv-Raucher. Alkohol hat hauptsächlich soziale Folgen (abgesehen von den nächtlichen “Gesangs” und Gewaltorgien sowie Kotzepfützen in der Innenstadt)

    Auch hier habe ich eine Zeit lang gelebt und kann davon nur abraten.

    Waren sie Abends mal im Schlossgarten? Das ist kein Platz für Familien sondern ein Drogenkonsumörtchen für Jugendliche (Ja! Auch Alkohol ist eine Droge!). Warum das von der Stadt toleriert wird anstatt diesen Suff-Karrieren vorzubeugen.

    […]

    Fazit: Alkohol ist ein Problem, da es im Übermaß und unkontrolliert genossen wird. Alkohol muss wieder zum Genussmittel werden und nicht alleinig ein Rauschmittel bleiben. Ansonsten wäre ein Verbot gerechtfertigt.

    Ka Jung · 1. April 2008, 12:10 · #

  2. Und im Europabad kann man heute die neue High Speed Rutsche testen. Wenn es den Leuten gefallen sollte wird es im nächsten Jahr wieder eine neue Überraschung geben. :-)

    Doe · 1. April 2008, 14:42 · #

  3. Es wird Zeit, dass das erfolgreiche Vorbild aus den Vereinigten Staaten nun auch endlich in Deutschland greift. Ich biete mich an, als Spezialist aus den USA anzureisen und der Stadtverwaltung bei der Umsetzung dieses grossartigen Plans gegen ein geringes Entgelt unter die Arme zu greifen!

    Kante · 1. April 2008, 16:18 · #

  4. Ich habe den Antrag vorhin auch gelesen (mittlerweile sind die Unterlagen online):

    http://www.karlsruhe.de/rathaus/gemeinderat/sitzungen_gr/dokumente/download?dok=080331-50892-DF-99998:50892

    Ich halte den für äußerst schwachsinnig und insbesondere rechtlich nicht durchsetzbar.

    “Zudem wird geprüft, inwieweit die Möglichkeit besteht, gegen Gruppen, die im öffent-
    lichen Raum Alkohol trinken, vorzugehen, sofern der Anschein besteht, aus deren
    Verhalten könnte eine erhebliche Belästigung der Bevölkerung hervorgehen.”

    Meines Wissens verbieten die Straßenpolizeiverordnung und die Grünanlagenverordnung schon, sich in Gruppen zum Zwecke des Alkoholgenusses niederzulassen, wenn dadurch, insbesondere durch alkoholbedingt unkontrolliertes Verhalten, andere belästigt oder von der Nutzung abgehalten werden (aus dem Gedächtnis zitiert). [Ah, das steht auch in der Stellungnahme der Verwaltung]

    Weiß die CDU das nicht, oder will sie tatsächlich den “Anschein” ausreichen lassen?

    Die Vermischung von Abgabe von Alkohol an Jugendliche sowie Konsum von Alkohol in der Öffentlichkeit (logischerweise durch Erwachsene) dient offenbar ganz bewußt der Verwirrung.

    Achja: Das KAL-Blog finde ich vom Niveau her äußerst dürftig. Diesen Laden werde ich allein wegen des Blogs garantiert nicht wählen. Aktuelle Stellungnahmen, ja bitte. Aber nicht in der unsachlichen Form.

    Jens · 2. April 2008, 00:02 · #

  5. P.S.: Gibt es keinen Kommentare-Feed?

    Jens · 2. April 2008, 00:03 · #

  6. @KAL-Blog: Da schreibt ja auch nur die Aushilfe :) Aber es ist sicher nicht einfach als Partei, zu bloggen, es gibt ja noch das Karlsruhe liberal-Blog (Letzter Eintrag 20.12.2007) sowie das aktuellere Blog von Rita Fromm selbst (Ist jetzt keine Werbung für die FDP, aber andere Weblogs von Karlsruher Parteien kenne ich nicht.)

    @Kommentar-Feed: Kann ich einrichten, aber bin grad nicht in Karlsruhe, wenn ich wieder zurück bin.

    Beate · 2. April 2008, 09:46 · #

  7. Also wenn dieses Alkoholverbot dann genausogut kontrolliert wird wie das Radfahrverbot in der Fußgängerzone, das Kaugummiwegspuckverbot oder das Zigarettenkippenwegwerfverbot, dann kann der Gemeinderat das ruhig beschließen.

    René Herb · 2. April 2008, 10:08 · #

  8. gehts noch ?

    offenbar bekommen einige bei den verbotsorgien ja noch nen boner.

    schämt euch und kämpft gegen die bevormundung. lieber sich die kante geben als kantes plan folgen.

    schluckspecht · 2. April 2008, 17:19 · #

  9. @6: Danke, gleich abonniert!

    @7: Du hast das Gehwegparkverbot vergessen! Dazu gibt es btw Neuigkeiten.

    Jens · 3. April 2008, 19:47 · #

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